(ots) - Wie die Frankfurter sozialmedizinische
Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international mitteilt,
nimmt die schon im August begonnene Verhaftungswelle von Ärzten in
Syrien zu. Als jüngster Fall wurde in der Nacht vom 26. Dezember der
Arzt und Onkologe Tayseer Radwan Karim in Jeramana, einem Vorort von
Damaskus, festgenommen. Ãœber seinen Verbleib ist ebenso wenig bekannt
wie den von mindestens 16 weiteren Ärzten, die in den letzten 5
Monaten verhaftet wurden. Die Verhaftungen, so Katja Maurer von
medico international, seien Teil einer systematischen Verfolgung von
Gesundheitspersonal, um die Versorgung von verletzten Demonstranten
zu verhindern. Bereits seit Beginn der Proteste im Frühjahr 2011 ist
die Versorgung der Menschen äußert schwierig. Menschen mit
Schussverletzungen werden aus den Krankenhäusern verhaftet und
verschwinden. Apotheken werden überwacht, so dass keine Medikamente
für die Kliniken im Untergrund gekauft werden können. "Die Verhaftung
von Ärzten ist eine weitere entsetzliche Eskalationsstufe des
syrischen Regimes, die jede Humanität missachtet", so Maurer. medico
international fordert die Bundesregierung auf umgehend Druck auf die
arabische Liga und deren Beobachterdelegation in Syrien auszuüben, um
die geplanten Besuche von Gefängnissen in Syrien endlich
durchzusetzen und unter anderem Aufklärung über den Verbleib der
Ärzte und deren sofortige Freilassung zu verlangen. Die Behandlung
von Verletzen ist kein Verbrechen, sondern ärztlicher Auftrag.
medico international unterstützt die syrischen Ärzte bei dieser
Arbeit.
Spenden werden dringend erbeten:
medico international
Kontonummer 1800
Frankfurter Sparkasse, BLZ: 500 502 01
Für Nachfragen wenden Sie sich bitte an:
Katja Maurer, Tel.: 0171 122 12 61 oder 069 944 38 29