(ots) - Ach ja, da war doch noch etwas in den vergangenen
Wochen, bevor Bundespräsident Christian Wulff die Schlagzeilen
gefüllt hat - die Euro- und Schuldenkrise nämlich. Wer geglaubt hat,
das Drama an den Finanzmärkten hätte sich nach dem EU-Gipfeltreffen
vor Weihnachten in Luft aufgelöst, der ist von Kanzlerin Merkel und
Frankreichs Präsidenten Sarkozy eines Besseren belehrt worden. Die
Lage in Euroland ist nach wie vor angespannt, sehr sogar. Der Streit
um die Finanztransaktionssteuer, die schwierigen Verhandlungen über
den Fiskalpakt, die anhaltende Griechenlandkrise sowie die Lage in
Italien zeigen, die alten Probleme liegen wieder neu auf dem Tisch.
Und sie verunsichern die Märkte und die Menschen. Merkel und Sarkozy
machen jetzt Druck. Aus gutem Grund: Sie stehen im Wort, dass Europa
in diesem Jahr dringend notwendige Schritte zur Bewältigung der
Finanzkrise und der Rettung des Euro gehen wird. Dass dabei die
wichtige Achse Berlin/Paris auch im neuen Jahr gut funktioniert, hat
sich am Montag gezeigt. Selbst wenn der Franzose wegen des
heraufziehenden Präsidentschaftswahlkampfes der Kanzlerin mitunter zu
forsch daherkommt. Eines ist klar: An der Einführung einer
Finanztransaktionssteuer lässt sich ablesen, wie ernst es Europa bei
der Bewältigung der Krise tatsächlich meint. Merkel hat sich zu der
Steuer bekannt, und sie hat mit einer Einführung im Euroland auch im
Alleingang die Opposition geködert, ihren Kurs bei der
Währungsrettung mitzugehen. Die Einführung der Steuer ist richtig,
weil sie nicht nur den Finanzsektor an der Finanzierung der
Krisenkosten beteiligt, sondern stabilisierend und regulierend auf
die Märkte einwirkt. Merkel darf sich deshalb in dieser Frage nicht
von einer Zwei-Prozent-Partei namens FDP bremsen lassen.
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