(ots) - Gut zwei Jahre nach Einführung des verbindlichen
Regelwerks für das Risikomanagement in der Versicherungswirtschaft
(MaRisk VA) herrscht Verunsicherung bei der Umsetzung. 53 Prozent der
Risiko-Experten in der Assekuranz vermissen hinreichend konkrete
Hinweise für die Ausgestaltung der Anforderungen. Trotz Kritik an den
weiten Spielräumen für die Umsetzung nimmt die große Mehrheit der
Versicherer die MaRisk VA zum Anlass, ein effektives und effizientes
Risikomanagement für das eigene Haus auf die Beine zu stellen. 94
Prozent der Befragten gaben an, sich auf diese Aufgabe zu
fokussieren. Das sind Ergebnisse der Studie MaRisk - Risikomanagement
in der Versicherungswirtschaft, die vom IMWF Institut für Management-
und Wirtschaftsforschung im Auftrag des Beratungshauses PPI AG
durchgeführt wurde. 103 Entscheider aus den Bereichen
Risikomanagement, Controlling und Revision wurden dazu befragt.
Die Umsetzung der MaRisk VA führt in der Assekuranz zu einer
weitgehenden Neuordnung der Prozesse und Strukturen. So gaben 81
Prozent der Versicherer an, im Zuge der MaRisk-Einführung eine
separate Organisationseinheit als unabhängige
Risikocontrollingfunktion eingerichtet zu haben. Sieben Prozent sind
mit dieser Aufgabe in der konkreten Planung. Die restlichen
Unternehmen widmen der unabhängigen Risikocontrollingfunktion
offensichtlich keine eigene Organisationseinheit, sondern ordnen die
entsprechenden Aufgaben lediglich einer Stelle zu. 82 Prozent der
Befragten widmen sich der Ãœberarbeitung der Planungsprozesse im Haus.
In der Zuordnung der unabhängigen Risikocontrollingfunktion ist
sich die große Mehrheit der Versicherer einig: So entschieden sich 85
Prozent der Entscheider dafür, diese Funktion dem Risikomanagement
des Unternehmens zu unterstellen. 47 Prozent votierten für eine
Eingliederung in das Controlling, sieben Prozent für die Revision.
Ein Drittel der Versicherer stellte Risikomanagement und Controlling
miteinander verzahnt auf und ordnete die unabhängige Funktion beiden
Bereichen zu. Unternehmen, die bereits eine konsequente
Risikobewertung betreiben, wählten dagegen zu 90 Prozent eine klare
Zuordnung zum Risikomanagement.
"Die Versicherer betrachten die MaRisk VA übereinstimmend als
wichtigen Schritt, die anstehende europäische Regulierung im
Risikomanagement nach Solvency II erfüllen zu können", sagt Wolfram
Spengler, Versicherungsexperte bei der PPI AG. "Besonderes Augenmerk
verdient dabei jedoch künftig die Abstimmung der Risikostrategie mit
den operativen Geschäftszielen. Denn befragt nach den Schwächen in
der Umsetzung, gibt gut jede zweite Führungskraft an, die Strategie
orientiere sich nicht lückenlos an den Schwerpunkten, die
hinsichtlich der Ausgestaltung des Risikomanagements durch die
Unternehmensleitung gesetzt wurden."
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Hintergrundinformationen
Die Studie "MaRisk - Risikomanagement in der Versicherungswirtschaft"
untersucht den aktuellen Umsetzungsstand der MaRisk, organisatorische
und technische Anforderungen sowie den erwarteten Nutzen bei
Versicherungsunternehmen. Dazu wurden 103 Mitarbeiter der ersten und
zweiten Führungsebene in Versicherungsunternehmen aus den Bereichen
Risikomanagement, Controlling und Revision befragt. Weitere
Informationen zur Studie und zu Detailergebnissen gibt es unter:
http://www.ppi.de/publikationen/studienwhite-paper/
PPI Aktiengesellschaft
Die PPI Aktiengesellschaft ist seit 25 Jahren an den Standorten
Hamburg, Kiel, Frankfurt, Düsseldorf und Paris erfolgreich für die
Finanzbranche tätig. 2009 erwirtschaftete das Unternehmen mit seinen
320 Mitarbeitern 38,5 Millionen Euro Umsatz in den drei
Geschäftsfeldern Consulting, Software Factory und Produkte. PPI
stärkt die Marktposition von Versicherungsunternehmen durch fachlich
wie methodisch exzellente Lösungen für alle Kernprozesse der
Assekuranz, basierend auf langjähriger Praxiserfahrung. In der
Software-Entwicklung stellt PPI durch professionelle und verlässliche
Vorgehensweise eine hohe Qualität der Ergebnisse und absolute
Budgettreue sicher. Das Consulting-Angebot erstreckt sich von der
strategischen über die versicherungs- und bankfachliche bis zur
IT-Beratung.
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