„Die Welt ist gleich einem Buch. Wer nicht reist sieht nur eine Seite davon”, schrieb einst der heilige Augustin (354 – 430). Mitglieder der Reise-Community BeWelcome zeigen Seiten und Facetten, die ein normaler Tourist nie entdecken würde. Open Source und demokratisch für den guten Zweck – ein Paradebeispiel für die Zukunft im Web X.0.
(firmenpresse) - Internet-Tourismus. Flüge ins Feriengebiet gibt es dort ab 50 Euro hin und zurück, Steuern inklusive. Doch das ist erst der Anfang. „CouchSurfing” ist der Trend der Stunde. CouchSurfing, also das Surfen von Couch zu Couch, ist auch der Name einer Internetgemeinschaft, in der sich Menschen aller Art und Couleur gegenseitig Schlafplätze anbieten – kostenlos und auf Vertrauensbasis. Eine prima Sache, mit rasendem Zuwachs. Allein die in den USA gegründete CouchSurfing Community zählt laut Website über eine halbe Million Mitglieder. Der Hospitality Club – das in Deutschland gegründete erste Portal dieser Art - bringt es immerhin auf über 300.000 Nutzer weltweit.
Im Vergleich dazu ist das Projekt BeWelcome noch sehr übersichtlich. Es entstand 2007 als Initiative aus diesen beiden Netzwerken und gilt seither als Paradebeispiel für demokratisch organisierte Open Source Communities im Internet. Dass sämtliche Arbeiten ehrenamtlich erledigt werden und die Mitgliedschaft völlig kostenlos ist gehört zum guten Ton. Allein im Team der Software Entwicklung basteln über vierzig Mitglieder an immer mehr Nutzerfreundlichkeit und neuen Ideen.
Im Mittelpunkt von BeWelcome steht jedoch der kulturelle Austausch, das Aha-Erlebnis der Reisenden. Die teilnehmenden Rentner, Familien, Studenten, Manager haben alle gemeinsam, dass sie ihr Reiseziel durch die Augen der einheimischen Gastgeber kennen lernen wollen und nicht nur durch die Tourismusbroschüre. Die polnische Soziologin Paula Bialski nannte das einmal Emotional Tourism und Vicky Barker von der englischen Zeitung The Guardian probierte drei Monate lang im Selbstexperiment aus, wie hilfreich diese Reise-Communities tatsächlich sind. Im Gegensatz zu der Privatinitiative HospitalityClub und der “Firma” Couchsurfing steht hinter BeWelcome die französische Non-Profit Organisation BeVolunteer, deren Mitglieder auf der ganzen Welt verteilt leben. Diskussionen und Konferenzen finden so hauptsächlich im Internet statt, oder es lädt ein engagiertes Mitglied zum innovativen Arbeitstreffen, wie vor ein paar Wochen in Amsterdam und Brüssel geschehen.
Von Internet-Tourismus konnte der heilige Augustin noch nichts wissen. Aber eines kannte er gewiß: die Gastfreundschaft. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht bei BeWelcome und Co.
Florian Käfer, freier Journalist und Unternehmenstexter | www.floriankaefer.com
Linktipps:
www.bewelcome.org (Reise-Community)
www.bevolunteer.org (Non-Profit)
www.couchsurfing.com (Reise-Community)
www.hospitalityclub.org (Reise-Community)
www.opencouchsurfing.org (CouchSurfing kritisch betrachtet)
http://www.guardian.co.uk/travel/2008/jun/28/goinglocal (Bericht von Vicky Barker, The Guardian)
Florian Käfer
Freier Journalist
fkaefer(at)gmail.com
www.floriankaefer.com
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