Die Krise der Schiffsfonds wird sich im Jahr 2012 mit einer steigenden Zahl insolventer Fonds fortsetzen. Hauptursache ist der ungebremste Flottenausbau durch deutsche Fondsinitiatoren udn Reeder, die massive Überkapazitäten aufgebaut haben. Die Leidtragenden sind die Schiffsfonds Anleger, denen der Totalverlust ihrer Einlagen droht.
(firmenpresse) - Die Krise der Schiffsfonds hat ein ungeahntes Tempo aufgenommen. Brancheninsider gehen davon aus, dass sich diese Entwicklung 2012 noch weiter beschleunigen wird.
Im August 2009 waren es lediglich 70 Fondsschiffe, die sich in Schieflage befanden. Seitdem benötigten und benötigen mindestens 550 Fondsschiffe neues Kapital, haben neue Darlehen aufnehmen müssen, sind zahlungsunfähig oder aus der Not heraus verkauft. Für 40 Schiffe kam jede Rettung zu spät – sie sind insolvent, gleichbedeutend mit Verlusten der Anleger bis hin zum Totalverlust des investierten Vermögens. Bei 36 Schiffen blieb nur der Notverkauf. Auch bei ihnen ist das Geld der Anleger in der Regel komplett verloren. Diese Mitte Dezember 2011 aufgestellte Bilanz des Brancheninformationsdienstes fondstelegram ist für Anleger ein wahres Horrorszenario. Doch ein Ende ist nicht in Sicht.
Für das Jahr 2012 rechnen Brancheninsider damit, dass zahlreiche weitere Schiffsfonds Sanierungsfälle werden, von den Anlegern Ausschüttungen zurückfordern werden oder Insolvenz anmelden müssen.
Krise der Weltwirtschaft führt zu Einbruch bei den Schiffsfrachterlösen
Auslöser der aktuellen Krise waren die mit der Entwicklung der Weltwirtschaft einher gehenden Schwankungen der Schiffs-Transportpreise. Charterraten und Frachtraten – die für die Nutzung der Schiffe zu zahlenden Mieten bzw. Transportpreise - unterliegen seit jeher konjunkturellen Schwankungen. Diese bekannte und offensichtliche Tatsache wurden bei der Konzeption von Schiffsfonds und der Beratung der Anleger durch ihre Berater häufig ausgeblendet. Entsprechende Risiken wurden nicht erwähnt.
Die derzeit erzielbaren Schiffseinnahmen (Charter- und Frachtraten) befinden sich im Tiefflug:
Der Harpex - Index, der die weltweite Preisentwicklung am Chartermarkt für Schiffe abbildet, fiel im Dezember 2011 auf unter 400 Zähler und notiert damit rund 50 % unter seinem langjährigen Durchschnittswert.
der Baltic Exchange Dry Index, der Verschiffungskosten von Rohstoffen auf den Hauptschifffahrtsrouten in einem Index zusammenfasst, notiert Anfang 2012 im Bereich des 10-Jahres-Tiefs.
Für die nahe Zukunft ist keine Besserung in Sicht. Ein signifikanter Anstieg der Frachtraten ist in naher Zukunft nicht zu erwarten. Da gleichzeitig die Schiffsbetriebskosten steigen werden, ist für 2012 eine weitere negative Entwicklung für die Schiffsfonds zu erwarten.
Hemmungsloser Aufbau von Überkapazitäten durch Schiffsfonds eigentliche Ursache der Krise
Dass die Schiffsfonds von den konjunkturellen Schwankungen der Frachtraten so stark getroffen werden, liegt vor allem an den massiven Überkapazitäten an Schiffen. Das Handelsblatt benennt die Verantwortlichen der derzeitigen Krise:
"Fondshäuser, Reeder und Banken hatten aus Gewinnstreben zu viele Schiffe in den Markt gedrückt und eine gewaltige Blase erzeugt. Den Schaden haben nun die Anleger, deren Geld in etwa 2500 deutschen Handelsschiffen steckt. Viele ihrer Fonds sitzen auf dem Trockenen, können seit rund zwei Jahren weder Bankschulden bedienen noch das Anlegerkapital prospektgemäß zurückführen."
Christian Reuter, Schiffsmarktanalyst der HSH Nordbank, die zahlreiche Schiffsfonds finanziert hat, verweist in der Financial Times Deutschland darauf, dass Reedereien und Fondsgesellschaften während der Boomjahre bis 2007 viel zu viele neue Frachter und Tanker geordert hätten, die nun nach und nach vom Stapel laufen:
"Was den Markt immer tiefer in die Krise treibt, sind die zunehmenden Überkapazitäten. … Die Zahl der Schiffe wächst deutlich stärker als das Frachtaufkommen und treibt die Reedereien in einen ruinösen Wettbewerb"
Die beispielsweise bei den Containerschiffen bestehenden erhebliche Überkapazitäten hätten sich bereits seit Jahren aus den Bestellbüchern der Schiffswerften ersehen lassen. Und die Überkapazitäten wachsen weiter. Allein im Jahr 2011 wurden 129 neue Schiffe mit einer Gesamtkapazität von 1,4 Millionen TEU in Fahrt gesetzt, zitiert die Welt am Sonntag einen Brancheninsider. Das wirkt sich auf die Frachtraten, damit auf die Erlöse der Charterer und Reedereien und letztlich auf die Charterraten aus.
Schiffsfonds auch 2012 in schwerer See
Der Brancheninformationsdienst fondstelegram berichtet von einem Verdrängungswettbewerb der großen Containerlinien-Reeder und sinkenden Charterraten. Dass diese Krise schnell vorbeigeht, glaubt in der Branche niemand. Vieles spricht dafür, dass schleppendes Wachstum beim Welthandel und rasantes Flottenwachstum noch für lange Zeit einen Wiederanstieg der Charterraten verhindern werden. Die Charterraten werden vielmehr auf niedrigem Niveau verbleiben. Für eine große Zahl notleidender Schiffsfonds wird dies im Jahr 2012 wohl die Insolvenz zur Folge haben, erwartet das Handelsblatt.
Risiken waren vielen Anlegern unbekannt
Viele Anleger trifft die Krise der Schiffsfonds völlig überraschend. Auf konjunkturelle Schwankungen der Einnahmen, Überkapazitäten, Risiken in der Finanzierung und möglichen Totalverlust wurden sie in der Beratung nicht hingewiesen. Stattdessen sollte es sich bei dem ihnen empfohlenen Schiffsfonds um eine sichere langfristige Anlage handeln.
Provisionsinteresse der Berater als Triebfeder der Falschberatung
Ausschlaggebend für die Falschberatung war vielfach das Provisionsinteresse der beratenden Banken und Sparkassen, die nicht nur den Ausgabeaufschlag, sondern auch Teile der in den Fondskonzepten für die Eigenkapitalbeschaffung vorgesehen hohen Vergütung erhalten haben, ohne ihre Kunden darauf hinzuweisen. Diese Praxis versteckter Rückvergütungen (Kick-Backs) wird für die Anleger nun zur großen Chance, ihre fehlgeschlagene Schiffsfonds-Beteiligung im Wege des Schadenersatzes wirtschaftlich rückabzuwickeln. Weiß der Anleger nicht, ob und wie viel Provisionen seine Bank oder Sparkasse erhalten hat, hilft eine Frage an seine Bank weiter. Denn die muss ihm darüber Auskunft erteilen.
Meine Empfehlung:
Lassen Sie die Ausstiegsmöglichkeiten aus ihrer Schiffsfonds-Beteiligung durch einen erfahrenen Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht prüfen, um einen endgültigen Verlust ihres investierten Geldes zu vermeiden. Die Inanspruchnahme fachkundiger Hilfe lohnt sich.
Ihr Ansprechpartner:
Mathias Nittel
Rechtsanwalt & Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht
Über Nittel | Kanzlei für Bank- und Kapitalmarktrecht
Die Anwälte von Nittel | Kanzlei für Bank- und Kapitalmarktrecht in Heidelberg und München vertreten seit Jahren mit großem Erfolg private und institutionelle Anleger gegen Banken, Versicherungen, andere Finanzinstitute, Vermögensverwalter, Anlageberater und sonstige Finanzdienstleister sowie Emittenten von Anlageprodukten. Unsere Kernkompetenz ist es, Anleger vor unseriösen und betrügerischen Angeboten zu schützen und Schadenersatzansprüche durchzusetzen.
Darüber hinaus betreuen wir Bankkunden in bank- und kreditrechtlichen Fragestellungen. Mehr Informationen zu Nittel | Kanzlei für Bank- und Kapitalmarktrecht finden Sie im Internet unter http://www.nittel.co oder http://www.Anlegerschutzmagazin.de.
Mathias Nittel
Rechtsanwalt | Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht
Heidelberg:
Hans-Böckler-Straße 2 A, 69115 Heidelberg
Tel.: 06221 915770 | Fax: 06221 9157729
München:
Residenzstraße 25, 80333 München
Tel.: 089 25549850 | Fax: 089 25549855
www.nittel.co
info(at)nittel.co
http://twitter.com/MathiasNittel
http://www.facebook.com/Nittel.Die.Anlegerkanzlei
Mathias Nittel
Rechtsanwalt | Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht
Heidelberg:
Hans-Böckler-Straße 2 A, 69115 Heidelberg
Tel.: 06221 915770 | Fax: 06221 9157729
München:
Residenzstraße 25, 80333 München
Tel.: 089 25549850 | Fax: 089 25549855
www.nittel.co
info(at)nittel.co
http://twitter.com/MathiasNittel
http://www.facebook.com/Nittel.Die.Anlegerkanzlei