(ots) - Es ist mal wieder soweit: Die Millionen
Fußballfans freuen sich auf das Ende der fußballlosen Zeit und
fiebern der Rückrunde der Bundesliga entgegen. Tatsächlich verspricht
sie spannend zu werden wie lange nicht: Zwischen dem Rekordmeister
Bayern München und dem aktuellen Titelträger Borussia Dortmund bahnt
sich ein packender Zweikampf an, die Westvereine Schalke und erstmals
seit vielen Jahren auch wieder die Borussia Mönchengladbach lauern
auf ein Stolpern der Favoriten. Die Stadien sind voll, das Produkt
Bundesliga hat einen hohen Marktwert. Und doch gibt es Schatten auf
dieser scheinbar so makellosen Bilanz. Denn die Gewalt ist
zurückgekehrt in den Fußball.
Ob Dresdener "Fans" in Dortmund, ob St. Pauli-Anhänger in einer
Sporthalle oder ob Frankfurter Fanatiker im eigenen Stadion - es gibt
sie wieder, die Bilder von prügelnden jungen Männern. Dabei schien
diese Zeit überwunden, das Phänomen mit den 80er Jahren verschwunden.
Die neuen Stadien, die Familienbereiche auf den Tribünen, vor allem
die Vermarktung der Bundesliga als Event mit Wohlfühlfaktor schienen
die Schläger vertrieben zu haben.
Sie sind wieder da, treiben aber ihr Unwesen nicht in den Arenen,
sondern meist im Umfeld, in den Nischen, wo keine Videokamera das
Geschehen aufzeichnet. Die klugen Vereine - und das sind leider nicht
alle - suchen den Dialog mit ihren Fans, gerade auch mit den
sogenannten Ultras. Das tut die Polizei im zunehmenden Maße - gerade
auch in NRW.
Und das ist gut so. Nur im Dialog lässt sich eine weitere
Eskalation vermeiden. Der Begriff des Respekts spielt eine große
Rolle in der Szene, die Fans wollen ernst genommen werden. Sie
bringen schließlich auch Leben ins Stadion, sind Teil der
Inszenierung, sorgen für den stimmungsvollen Rahmen. Die Grenzen sind
mit der Forderung nach der Erlaubnis des Abbrennens von Pyrotechnik
erreicht. Brennstäbe zu erlauben, die eine Temperatur von 2000 Grad
erreichen, ist schlichtweg unmöglich - alleine wegen der
Haftungsfrage.
Der DFB, die Polizei und die Vereine - sie alle müssen den
beschrittenen Weg der Verständigung fortsetzen. Er ist ohne
Alternative. Schließlich geht es um die Sportart Nummer 1 und ein
gutes Stück Lebensqualität.
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