PresseKat - Beteiligungsmarkt: Stimmungsaufhellung auf schwachem Fundament

Beteiligungsmarkt: Stimmungsaufhellung auf schwachem Fundament

ID: 562186

(ots) -

- German Private Equity Barometer gewinnt 6,8 Zähler

- Positive Entwicklung bei Einstiegspreisen und Zinsniveau

- Nachhaltige Erholung nicht zu erkennen: Fundraising und
Exitoptionen bleiben auf Talfahrt

Zum Jahresende hat sich die Stimmung auf dem deutschen
Beteiligungsmarkt etwas aufgehellt. Nach dem Rekordrückgang im Herbst
gewann das German Private Equity Barometer im 4. Quartal 6,8 Zähler
und liegt nun mit 36,1 Punkten wieder auf seinem historischen
Durchschnittsniveau. Die Stimmungsaufhellung steht allerdings auf
einem schwachen Fundament: Der Anstieg des Indikators, den die KfW
zusammen mit dem BVK erhebt und exklusiv für das Handelsblatt
berechnet, ist vor allem auf eine vorteilhafte Entwicklung bei
Einstiegspreisen und Zinsniveau zurückzuführen, die mit der
anhaltenden Unsicherheit im Markt und einer sich abkühlenden
Konjunktur einhergehen. Die für eine nachhaltige Erholung
maßgeblichen Teilindikatoren zu Fundraising und Exitmöglichkeiten
bleiben - insbesondere bei den Frühphasenfinanzierern - auf Talfahrt.

Die Marktteilnehmer beurteilten zuletzt zwar sowohl die aktuelle
Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen besser als im
Vorquartal. Allerdings stiegen die Lageurteile (+3,9 Zähler) deutlich
schwächer an als die Erwartungen (+8,8 Zähler) und liefern ein
weiteres Indiz dafür, dass die Schwächephase auf dem
Beteiligungsmarkt anhält.

Früh- und Spätphasensegment haben sich im 4. Quartal
unterschiedlich entwickelt. Nur bei den Later-stage-Finanzierern hat
sich die Stimmung merklich verbessert (+18,2 auf 41,1 Punkte). Die
Financiers der Frühphase beurteilen zwar die aktuelle Lage positiver.
Dies wird jedoch durch eine Verschlechterung der Geschäftserwartungen
für die kommenden sechs Monate mehr als kompensiert (Gesamtstimmung




Frühphase: -8,6 auf 29,2 Punkte).

Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, dämpft die
Hoffnung auf einen deutlichen Stimmungsaufschwung in naher Zukunft:
"Der Beteiligungsmarkt scheint zwar sein absolutes Stimmungstief
hinter sich zu haben, eine dynamische Erholung ist aber in den
kommenden Monaten nicht zu erwarten." Die deutsche Konjunktur werde
im laufenden Jahr deutlich an Schwung verlieren, auch wenn die
BIP-Entwicklung aufwärts gerichtet bleibe. "In Kombination mit der
schwelenden Schuldenkrise bedeutet dies, dass sich die negative
Bewertung der Fundraisingsituation und der Exitoptionen nicht
merklich verbessern wird", so Irsch. Problematisch sei dabei vor
allem die Lageeinschätzung in der Frühphase: "Bessert sich diese
nicht, werden künftig die Mittel für die Finanzierung von
volkswirtschaftlich wichtigen Innovationen fehlen."

BVK-Geschäftsführerin Ulrike Hinrichs zeigte sich erfreut über die
jetzige Stimmungsverbesserung und betonte: "Es bleibt zu hoffen, dass
sich trotz der Staatsschuldenkrise die Situation für unsere Branche
nicht noch einmal verschlechtert. Nach dem hoffnungsvollen Start ins
Jahr 2011 hatten sich Schuldenkrise und Konjunkturabkühlung merklich
auf die Stimmung und die Investitionsaktivitäten der Gesellschaften
niedergeschlagen. Wir hoffen, dass der Beteiligungsmarkt im laufenden
Jahr zu Zuversicht und Stärke zurückkehrt. Gerade angesichts einer
drohenden wirtschaftlichen Stagnation oder gar eines Abschwungs
gewinnen alternative Finanzierungsmöglichkeiten wie
Beteiligungskapital für junge und mittelständische Unternehmen an
Bedeutung. Es fehlen aber leider weiterhin politische Signale und
Anstrengungen, dem deutschen Beteiligungsmarkt zu mehr Schlagkraft zu
verhelfen."

Das aktuelle German Private Equity Barometer steht unter
www.kfw.de/gpeb zum Download zur Verfügung.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: presse(at)kfw.de, Internet: www.kfw.de/newsroom

Fragen von Journalisten beantwortet:
Christine Volk, Telefon: 069 7431 3867, E-Mail:
christine.volk(at)kfw.de.


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Realkredit: Nahezu unbekannt und nicht nur für Selbständige oder Bundespräsidenten interessant / Immobilienkäufer mit hoher Eigenkapitalquote müssen keine Zahlen offenlegen / Konditionen unter 3% Deutsche Bank-Umfrage zum Konsumklima: Bundesbürger optimistisch für 2012
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 27.01.2012 - 10:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 562186
Anzahl Zeichen: 4479

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Frankfurt



Kategorie:

Finanzdienstleistung



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Beteiligungsmarkt: Stimmungsaufhellung auf schwachem Fundament"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

KfW (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

KfW verbessert Programm Energieeffizient Sanieren ...

Bis 2020 jährlich weitere 300 Mio. Euro Bundesmittel Sanierer profitieren von Aufstockung in der Zuschuss- und Kreditvariante Ab 1.3.2013 zusätzlich neues KfW-Programm für Heizungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien Der Bund ...

Alle Meldungen von KfW