(ots) -
- Geschäftsklima erzielt dritten Vormonatsanstieg in Folge
- Deutliche Verbesserung der Geschäftserwartungen
- Großunternehmen mit kräftigem Klimaplus
Der deutsche Mittelstand blickt zu Jahresbeginn wieder
optimistischer in die Zukunft - so lautet die zentrale Botschaft des
aktuellen KfW-ifo-Mittelstandsbarometers. Das mittelständische
Geschäftsklima kletterte im Januar um 1,5 Zähler auf nun 17,5
Saldenpunkte und verzeichnete damit das dritte Vormonatsplus in Folge
- normalerweise ein Signal für eine Wende zum konjunkturell Besseren.
Der Klimaanstieg resultiert aus den im Januar deutlich
zuversichtlicheren Geschäftserwartungen der kleinen und mittleren
Unternehmen. Trotz der noch immer ungelösten Schuldenkrise und
Warnungen vor einer globalen Flaute verbesserten sie sich gegenüber
Dezember um 4,9 Zähler und notieren mit +4,6 Saldenpunkten nun wieder
im positiven Bereich, nachdem sie zwischen September und Dezember
leicht unter die Nulllinie gefallen waren, die für den langfristigen
Durchschnitt steht. Die Erwartungsverbesserung fiel sogar so kräftig
aus, dass sie die zu Jahresbeginn zurückgegangenen Urteile zur
aktuellen Geschäftslage ( 2,1 Zähler auf 30,5 Saldenpunkte) mehr als
ausgleichen konnte. Die Verschlechterung der Lageurteile sollte
jedoch nicht überbewertet werden, denn sie vollzieht sich auf einem
im historischen Vergleich weiterhin außerordentlich hohen Niveau und
kommt vor dem Hintergrund der über weite Teile des vergangenen Jahres
sinkenden Erwartungen nicht überraschend.
Die Großunternehmen, die in den letzten Monaten 2011 die globale
Abkühlung verstärkt gespürt hatten, zeigten sich im Januar wieder
deutlich besser gestimmt. Im Unterschied zu den Mittelständlern haben
sie nicht nur ihre Erwartungen (+7,2 Zähler auf 1,3 Saldenpunkte)
sondern auch ihre Lageurteile (+4,5 Zähler auf 31,8 Saldenpunkte)
ungewöhnlich stark nach oben korrigiert. Im Ergebnis konnten sie
damit beim Geschäftsklima (+6,0 Zähler auf 15,0 Saldenpunkte) fast
wieder zu dem Niveau im Mittelstand aufschließen, nachdem sie in den
vier Monaten davor sichtbar abgefallen waren. Besonders die auf die
Exportmärkte fokussierte Großindustrie berichtete von einer sehr
deutlichen Stimmungsaufhellung.
Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, zeigte sich
erfreut über die Januar-Ergebnisse der
KfW-ifo-Mittelstandsbarometers: "Die Zuversicht im Mittelstand zu
Jahresbeginn ist aus konjunktureller Sicht ermutigend und bestätigt
uns in unserer im Vergleich zu anderen Instituten merklich
optimistischeren Konjunkturprognose für 2012: Wir halten einen
kalenderbereinigten BIP-Zuwachs von 1% in diesem Jahr weiterhin für
wahrscheinlich." Die KfW erwarte, dass es nach einem relativ
schwachen Winterhalbjahr zu einer deutlichen Erholung ab dem Frühjahr
kommt. "Die kräftige Stimmungsverbesserung in der exportorientierten
Industrie ist zudem ein klares Indiz, dass auch die Weltwirtschaft in
diesem Jahr nicht ins Bodenlose fallen wird, sondern die
Schwächephase möglicherweise sogar bereits zu überwinden beginnt. Auf
Seiten der Realwirtschaft sind die Voraussetzungen dafür jedenfalls
gut", so Irsch. Für eine umfassende Entwarnung sei es aber zu früh.
"Solange die Schuldenkrise und die damit verbundenen Unsicherheiten
nicht überzeugend eingedämmt sind, sind abrupte Vertrauensverluste,
weitere Verwerfungen an den Finanz- und Kreditmärkten und damit auch
herbe konjunkturelle Rückschläge jederzeit möglich. Aus diesem Grunde
müssen die nationale wie die europäische Wirtschaftspolitik weiter
hart daran arbeiten, dass die angekündigten Maßnahmen und Reformen
beschlossen und vor allem auch umgesetzt werden."
Die ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafiken zum
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist unter:
www.kfw.de/mittelstandsbarometer abrufbar.
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