(ots) - Wie in den vergangenen Jahren, so empfiehlt die
Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) auch 2012 allen
evangelischen Kirchengemeinden, am zweiten Sonntag der Passionszeit
(Reminiszere, in diesem Jahr am 4. März) für bedrängte und verfolgte
Christen in der Welt zu beten. Ein Materialheft, das jetzt in
Hannover veröffentlicht wurde, stellt den Gemeinden Informationen
über die Lage von christlichen Minderheiten und liturgische Bausteine
zur Verfügung. Ein Schwerpunkt der Fürbitte liegt in diesem Jahr auf
den Ländern des Maghreb - Tunesien, Marokko und Algerien.
"In den Umwälzungen des arabischen Frühlings droht vielen - häufig
auch christlichen - Minderheiten ein menschenrechtlicher Winter",
schreibt der Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Nikolaus
Schneider, in einem Grußwort für die Publikation. "Neben unserer
politischen Unterstützung und dem menschenrechtlichen Einsatz für
Religionsfreiheit brauchen diese Glaubensgeschwister vor allem unsere
Solidarität, wie wir sie in der Fürbitte vor Gott zum Ausdruck
bringen. Denn das Gebet ist ein besonderes und das vornehmste Mittel
für uns Christenmenschen, mit dem wir unsere Verantwortung für diese
Welt wahrnehmen", so Schneider weiter.
Bestimmend für die Situation der christlichen Minderheit in
Tunesien, Marokko und Algerien ist, dass der Islam weiterhin als
Staatsreligion gilt. Entsprechend ist die Bekehrung von Muslimen
unter Strafe gestellt. Auch wenn die historischen christlichen
Kirchen im Maghreb offiziell anerkannt sind, bleiben sie doch
abhängig vom Wohlwollen der staatlichen Autoritäten. So sind sie
beispielsweise im Familienrecht behördlicher Willkür und
Diskriminierungen ausgesetzt. Die Materialhilfe zur Gestaltung der
Fürbitte mit Hintergrundinformationen zur Situation in den
Maghreb-Ländern ist sowohl in deutscher als auch in englischer
Sprache erschienen und kann kostenlos heruntergeladen werden unter
http://www.ekd.de/fuerbitte. In gedruckter Form kann die Broschüre
bestellt werden beim Referat für Menschenrechte und Migration im
Kirchenamt der EKD, Herrenhäuser Str. 12, 30419 Hannover, Email:
menschenrechte(at)ekd.de
Hannover, 14. Februar 2012
Pressestelle der EKD
Silke Römhild
Den Sonntag Reminiszere in besonderer Weise der Fürbitte für
bedrängte und verfolgte Christen zu widmen, geht auf einen Beschluss
der EKD-Synode aus dem Jahr 2008 zurück, der 2010 bekräftig wurde.
Siehe auch http://www.ekd.de/synode2008/beschluesse/beschluss_fuerbit
te_verfolgte_christen.html http://www.ekd.de/synode2010/beschluesse/b
eschluss_s10h_bedraengte_und_verfolgte_christen_i_16.html
Pressekontakt:
Evangelische Kirche in Deutschland
Reinhard Mawick
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: reinhard.mawick(at)ekd.de