(ots) - Knapp fünf Monate vor dem Eröffnungsspiel zur
Fußball-Europameisterschaft (EM) mahnt der Arbeiter-Samariter-Bund
(ASB) an, dass die hohen Investitionskosten für das Sportereignis zu
Kürzungen der Sozialleistungen in der Ukraine führen. Staatliche
Gelder, die bisher in den Unterhalt von sozialen Dienstleistungen
flossen, werden stattdessen für die Durchführung der EM 2012
aufgewendet. Von der sozialen Notlage sind u. a. ehemalige
NS-Zwangsarbeiter betroffen, aber auch Kinder mit Behinderung und
deren Familien.
ASB-Bundesgeschäftsführer Christian Reuter erläutert: "Es ist dem
ASB ein Anliegen, sich solidarisch zu zeigen. Gemeinsam mit dem
Ukrainischen Samariterbund warnt der ASB davor, die hilfebedürftigen
Menschen zu vergessen. Wir appellieren an die Verantwortlichen, nicht
ausschließlich in Stadien, sondern auch in sondern auch in Hilfe für
die sozial Schwachen zu investieren."
Im EM-Austragungsort Charkiw werden über 100 ehemalige
NS-Zwangsarbeiter durch den Ukrainischen Samariterbund ambulant
betreut. Einen staatlichen Pflegedienst in dieser Form gibt es nicht.
Die von der Regionalverwaltung Charkiw zugesagte finanzielle
Unterstützung wurde bisher nicht geleistet. Als Folge der fehlenden
Finanzierung musste der Pflegedienst auf ein Minimum heruntergefahren
werden. Das bedeutet nicht nur eine gravierende Einschränkung der
Lebensqualität für die ehemaligen Zwangsarbeiter. Zu befürchten ist,
dass die Überlebenden des NS-Regimes ohne ausreichende Unterstützung
an Hilflosigkeit leiden - ohne jede öffentliche Wahrnehmung.
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat der Ukrainische
Samariterbund eine Einrichtung für hirngeschädigte Kinder und deren
Familien aufgebaut. Es ist die einzige Einrichtung dieser Art in der
Ukraine. Die von der Stadtverwaltung Kiew zugesagten Mittel für 2011
wurden bisher nicht geleistet. Der laufende Betrieb konnte nur durch
Gehaltsverzicht der Mitarbeiter und Einsparungen bei Anschaffungen
aufrechterhalten werden. Dies kann keine dauerhafte Lösung sein und
hätte eine Schließung der Einrichtung zu Folge.
Der ASB engagiert sich seit 1994 in Mittel- und Osteuropa, um
nachhaltig das Wohl der Menschen zu verbessern. Der Ukrainische
Samariterbund wurde 1991 gegründet und ist landesweit mit 100
Mitarbeiten aktiv.
Die Partnerprojekte werden zum einen durch Eigenmittel gefördert,
zum anderen durch Mittel der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und
Zukunft" (EVZ), die sich in Erinnerung an die Opfer
nationalsozialistischen Unrechts für die Stärkung der Menschenrechte
und die Völkerverständigung einsetzt.
Wir helfen hier und jetzt.
Der ASB ist als Wohlfahrtsverband und Hilfsorganisation politisch
und konfessionell ungebunden. Wir helfen allen Menschen - unabhängig
von ihrer politischen, ethnischen, nationalen und religiösen
Zugehörigkeit. Mehr als eine Million Menschen bundesweit unterstützen
den gemeinnützigen Verein durch ihre Mitgliedschaft. Parallel zu
seinen Aufgaben im Rettungsdienst - von der Notfallrettung bis zum
Katastrophenschutz - engagiert sich der ASB in der Altenhilfe, der
Kinder- und Jugendhilfe, den Hilfen für Menschen mit Behinderung, der
Auslandshilfe sowie der Aus- und Weiterbildung Erwachsener. Wir
helfen schnell und ohne Umwege allen, die unsere Unterstützung
benötigen.
Pressekontakt:
Kontakt für Interviewanfragen, Fotomaterial und weitere
Informationen:
ASB-Pressestelle: Marion Michels, Tel. (0221) 4 76 05-233, E-Mail:
m.michels(at)asb.de, Alexandra Valentino, Tel. (0221) 4 76 05-324,
E-Mail: a.valentino(at)asb.de, Fax: -297, Internet: www.asb.de