Durch die ab 1. Januar 2009 in Kraft tretende Abgeltungsteuer werden steuerbedingte Umschichtungen in den nächsten Monaten weiter zunehmen. Um künftige Kursgewinne nicht mit dem Fiskus teilen zu müssen, setzen die Anleger vor allem auf Fonds: 61% favorisieren Aktienfonds, weitere 41% wollen in Dachfonds investieren. Dies belegt die aktuelle MandantenMonitor-Studie „Abgeltungsteuer 2009 – Informationsstand, Erwartungen und Maßnahmen privater Anleger“ der Schleus Marktforschung GmbH Hannover. Im Auftrag des Finanzdienstleisters AWD wurden 1.021 Anleger zu ihren Kenntnissen und geplanten Umschichtungen vor dem Hintergrund der neuen Steuer befragt.
(firmenpresse) - Für private Anleger steht das Thema Abgeltungsteuer derzeit ganz oben auf der Agenda. Zinsen, Dividenden und Kursgewinne werden ab 1. Januar 2009 pauschal mit 25 Prozent besteuert – plus Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer. Die neue Steuer greift bereits nach Ausschöpfen des Sparerpauschbetrags von 801 EUR bzw. 1602 EUR bei Verheirateten. Ziel vieler Anleger ist es daher, ihr Portfolio vor der Abgeltungsteuer zu schützen.
Umschichtungen haben Hochkonjunktur
Nachdem die Anleger zu Jahresbeginn noch verhalten auf die neue Steuer reagiert haben, ist die Zeit des Abwartens vorüber. 48% der Anleger planten, bis August Entscheidungen für Umschichtungen im Portfolio zu fällen – für sie beginnt nun ebenso die Zeit des Handelns wie für weitere 33%, die ihre Portfolios ab September steueroptimiert ausrichten wollen. „Steuerbedingte Umschichtungen werden in den nächsten Monaten Hochkonjunktur haben“, so René Schleus, Geschäftsführer der Schleus Marktforschung. Dieser Trend wird dadurch begünstigt, dass viele Anleger die Altbestandsregelungen im Blick haben. Demnach bleibt der Verkauf von Aktien und Fonds, die noch bis Ende 2008 erworben und mindestens zwölf Monate im Portfolio gehalten werden, abgeltungsteuerfrei.
Aktienfonds favorisiert
61% der Befragten mit konkreten Plänen für Umschichtungen setzen auf Aktienfonds. Diese sind bei den unter 29-Jährigen besonders beliebt (83%). Als steuerlich interessant werden vor allem breitgestreute, globalanlegende und langfristig etablierte Aktienfonds bewertet. Bei ihnen unterliegt der Fondsmanager keinen Einschränkungen nach Branchen oder Regionen, so dass er das Portfolio flexibel ausrichten kann. „Der Anleger kann diese Fonds lange halten und muss nicht switchen“, erklärt Carsten Maschmeyer, Vorstandsvorsitzender der AWD Holding AG, den Vorteil für die Anleger.
Dachfonds bieten besonderen Clou
Dachfonds stehen auf Platz zwei der favorisierten Anlageprodukte. Zu ihnen tendieren die weiblichen Anleger (44%) tendenziell etwas stärker als die männlichen (37%). Der besondere Clou der Dachfonds besteht darin, dass Fondswechsel innerhalb des Dachfonds von der Abgeltungsteuer unberührt bleiben. Der Abgeltungsteuer kann so gelassen entgegen gesehen werden. „Würde ein Anleger solche Umschichtungen nach 2009 selbst tätigen, würde seine Bank jedes Mal ein Viertel der Kursgewinne an das Finanzamt abführen“, ergänzt der AWD-Chef. Besonders beliebt sind Dachfonds bei Anlegern, die einen langfristigen und strukturierten Vermögensaufbau bei attraktiven Renditeaussichten und zugleich niedrigem Risiko anstreben.
Finanzdienstleister haben größten Einfluss auf Anlegerentscheidungen
Auf die Frage, wer den größten Einfluss auf ihre Finanzentscheidungen habe, nannten 33% der Anleger ihren Bank- bzw. Sparkassenberater, ebenso viele (33%) vertrauen in erster Linie einem unabhängigen Finanzberater. Familie, Freunde und Bekannte (zusammen 21%) spielen bei der Entscheidungsfindung nur eine untergeordnete Rolle. Unabhängig davon, wer als Berater gewählt wird, sollten sich die Anleger bis Jahresende ausführlich mit dem Thema auseinandersetzen, um die Chance auf steuerfreie Kursgewinne zu wahren.
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