(ots) - "Lektion gelernt? - Was bleibt, nach der Loveparade
in Duisburg?" Auf politischer Ebene wurde diese Frage jüngst mit der
Abwahl des Duisburger Oberbürgermeisters Adolf Sauerland beantwortet.
Doch welche Lektionen ziehen die Rettungsdienstorganisationen nach
der Tragödie vom 24. Juni 2010?
Der ASB erörterte diese Fragestellung am 25. Februar 2012 im
Rahmen einer großen Fachtagung. Knapp 160 Teilnehmer aus ganz
Deutschland und Experten aus Wissenschaft, von Bundesbehörden sowie
aus der Medien- und Eventbranche diskutierten in Köln u.a. darüber,
welchen Herausforderungen man sich bei Großveranstaltungen gegenüber
gestellt sieht.
Fest steht: Die Anzahl der Veranstaltungen nimmt zu, Events werden
immer komplexer - und damit auch die Anforderungen an die beteiligten
Hilfsorganisationen. Doch diese werden oft erst in letzter Instanz
bei der Planung hinzugezogen: "Wenn es um Sicherheitskonzepte geht,
befinden sich die Hilfsorganisationen meist am Ende der
Nahrungskette", erklärt Daniel Gelbke, Leiter des Referats
Notfallvorsorge beim ASB-Bundesverband und ergänzt: "Der ASB fordert
deshalb Kommunen und Veranstalter auf, sich mit den
Hilfsorganisationen bereits in der Planungsphase an einen Tisch zu
setzen, damit ihre Expertise auf Augenhöhe eingebracht werden kann."
Dies bestätigte auch Prof. Dr. Wolf Dombrowsky, führender
Katastrophenforscher aus Berlin, der auf der Tagung unterstricht:
"Bringen sie den ASB als guten Bündnispartner ins Gespräch."
Alle Akteure an einen Tisch
Die Teilnehmer der Fachtagung plädierten dafür, dass die
tragischen Ereignisse in Duisburg einen Wendepunkt bei der Planung
von Veranstaltungen darstellen müssen. Nur, wenn ein gegenseitiges
Verständnis für die Arbeit der unterschiedlichen Akteure bei der
Planung und Durchführung von Veranstaltungen besteht, kann im
Ernstfall richtig reagiert werden. "Es ist unabdingbar, dass im
Vorfeld einer Veranstaltung eine vertrauensvolle und gemeinsame
Zusammenarbeit erfolgt", betont Daniel Gelbke vom ASB-Bundesverband.
"Vom Veranstalter über Ordnungsbehörden bis hin zu den
Hilfsorganisationen - alle müssen in die Planung eingebunden werden",
so Gelbke weiter.
Auch die Besucher selbst sind ein wichtiger Faktor für die
Hilfeleistung, der ernst genommen werden muss - das hat Duisburg
gezeigt. "Im Zuge der Erste-Hilfe-Breitenausbildung erfüllt der ASB
somit auch eine wichtige präventive Aufgabe und sorgt damit dafür,
dass Veranstaltungen sicherer werden", so ASB-Bundesgeschäftsführer
Christian Reuter am Rande der Tagung.
Weitere Inhalte der Fachtagung waren u.a. aktuelle
Forschungsergebnisse zum Phänomen Massenpanik, technische
Möglichkeiten zur Simulation von Besucherströmen, Gewalt gegen
Helfer, ein Praxisbericht vom Münchner Oktoberfest sowie die
Einsatzkräftenachsorge.
ACHTUNG REDAKTIONEN: Daniel Gelbke, Leiter des Referats
Notfallvorsorge beim ASB-Bundesverband, steht für Interviews zur
Verfügung. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Pressestelle.
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