(ots) - 20 Staaten leisteten heute eine ihrer wichtigsten
Unterschriften für Kinderrechte weltweit: Unter anderem Deutschland,
Brasilien und Mali haben als Erste den neuen UN-Vertrag zum
Individualbeschwerderecht für Kinder unterzeichnet. "Das ist ein
riesiger Schritt für die Umsetzung von Kinderrechten und ein Festtag
für uns", sagt Barbara Dünnweller, Kinderrechts-Expertin der
Kindernothilfe. "Für den Vertrag haben wir gemeinsam mit anderen
Nichtregierungsorganisationen lange gekämpft."
Mit der Unterzeichnung des Vertrags erkennen die Staaten an, dass
Mädchen und Jungen sich künftig an den UN-Ausschuss für Kinderrechte
wenden können, wenn ihre Rechte verletzt und alle innerstaatlichen
Rechtswege ausgeschöpft wurden. Dünnweller: "1990 trat die
UN-Konvention für Kinderrechte in Kraft, nun bekommen Mädchen und
Jungen endlich die Möglichkeit, ihr Recht auch auf internationaler
Ebene einzufordern."
Das Ziel sei aber noch nicht erreicht: "Damit der Vertrag in Kraft
treten kann, müssen ihn mindestens zehn Staaten ratifizieren;
außerdem kommt es darauf an, dass noch viele weitere unterschreiben",
so Dünnweller, "dafür werden wir uns weiterhin mit aller Kraft
einsetzen." Zusammen mit anderen Nichtregierungsorganisationen plant
die Kindernothilfe weitere Kampagnen, um den Prozess voranzutreiben.
Menschenrechtsverträge wie die Frauenrechtskonvention beziehen das
Instrument der Individualbeschwerde längst mit ein. Die
entsprechenden UN-Ausschüsse können bei Rechtsverletzungen
quasi-gerichtliche Entscheidung fällen und somit die Staaten zur
Wiedergutmachung und zu Änderungen von Gesetzen zum Schutz der
Menschenrechte auffordern.
Mehr Infos: www.kindernothilfe.de
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