(ots) - US-Präsident Obama signalisiert Bereitschaft,
notfalls auch mit Gewalt die Bevölkerung vor den brutalen Übergriffen
des syrischen Regimes zu schützen. Das ist die implizite Botschaft,
die er dem Diktator in Damaskus sendet, wenn er dem Pentagon den
Auftrag erteilt, entsprechende Optionen zu prüfen. Allerdings wäre
es verfrüht, daraus abzuleiten, ein Eingreifen der Amerikaner stünde
in nächster Zeit bevor. Nüchtern betrachtet wird dies so schnell
nicht passieren. Die Gründe dafür sind so vielfältig wie die Lage in
Syrien komplex ist. Zunächst einmal haben die Generäle ganz
praktische Bedenken. Sie stünden einem wesentlich besser gerüsteten
Gegner als in Libyen gegenüber und haben weniger klar definierbare
Verbündete vor Ort. Gleichzeitig müssten sich die Angriffe gegen
Ziele in Ballungszentren richten, was die Zivilbevölkerung zusätzlich
gefährdete. Darüber hinaus fehlt ein völkerrechtliches Mandat. Die
Russen spielen beleidigte Leberwurst, weil sie sich vom Westen bei
der Interpretation der Libyen-Resolution betrogen fühlen. Um ein
russisches Veto zu überwinden, müsste - so schlimm es klingt - mehr
passieren.
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