(ots) - 9. März 2012. Die chemische und die
Papierindustrie in Baden-Württemberg sowie die Industriegewerkschaft
Bergbau, Chemie, Energie haben Forderungen zur Energiepolitik
formuliert. Das gemeinsame Positionspapier steht unter dem Titel
"Nachhaltige Energieversorgung für Baden-Württemberg: bezahlbar,
sicher, umweltverträglich". Kernpunkte des Papiers sind die
Leistungen der Chemie- und Papierindustrie und ihrer Mitarbeiter für
den Klimaschutz und die Energieeffizienz auch weiterer Industrien.
Hinzu kommen die Forderungen nach bezahlbarer und hochverfügbarer
Energie für die Wirtschaft sowie der Ausschluss von regionalen
Sonderwegen beim Klimaschutz.
Catharina Clay, Landesbezirksleiterin der Industriegewerkschaft
Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) stellte dazu fest: "Energiewende in
Baden Württemberg bedeutet für die IG BCE mehr, als nur
Kernkraftwerke abzuschalten. Unsere Kolleginnen und Kollegen brauchen
zukunftssichere Arbeitsplätze zu guten Arbeitsbedingungen. Die
Umstellung auf regenerative Energieträger muss verlässlich eine
bezahlbare Energieversorgung auch für Privathaushalte sicherstellen.
Deshalb muss ein Gesamtkonzept der Energiewende alle Regionen
gleichermaßen fordern, um nicht einzelne zu benachteiligen. Die
Energiewende gelingt nur, wenn wir das Ziel einer intakten Umwelt in
Einklang bringen mit gesunder Wirtschaftskraft und sozialer
Gerechtigkeit".
Thomas Mayer, Hauptgeschäftsführer der Chemie-Verbände
Baden-Württemberg, hob die Unverzichtbarkeit der Produkte der
chemischen Industrie für den Klimaschutz hervor: "Wir können ohne
Dämmstoffe, ohne hochfeste und leichte Kunststoffe und ohne die
wichtigen Vorleistungen der Chemie für andere Branchen keine weiteren
Energieeinsparungen erreichen." Der Bestand der Chemie-Industrie auch
in Baden-Württemberg müsse daher, so Mayer, auch durch eine
entsprechende Energieversorgung gesichert werden. Regionale
Sonderwege für die Industrie im Klimaschutz, wie sie sich in den
Eckpunkten zum Landesklimaschutzgesetz andeuten, lehnten die
energieintensiven Branchen Chemie und Papier ab.
Stephan Meißner, Hauptgeschäftsführer der Papierverbände
Baden-Württemberg, hob den weltweiten Wettbewerb seiner Branche
hervor. Schon jetzt seien die Energiekosten um bis zu ein Drittel
höher als in Hauptwettbewerbsländern. Die Vorleistungen der
Industrien in der Reduzierung und Effizienzsteigerung müssten
anerkannt werden, so Meißner: "Sonst droht die Standortverlagerung
und letztlich eine schleichende Deindustrialisierung nicht nur für
die Papierindustrie."
Die Industrie-Verbände und die Gewerkschaft haben ihr
Positionspapier der Landesregierung zugeschickt. Es wird die
Grundlage für weitere Gespräche, unter anderem auch zum
Landesklimaschutzgesetz, bilden.
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Andreas C. A. Fehler
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