(ots) - Die Explosion eines Munitionsdepots in der
kongolesischen Hauptstadt Brazzaville hält das Land weiter in Atem.
Nach offiziellen Angaben verloren 250 Menschen durch das Unglück ihr
Leben, bislang konnten allerdings erst 200 Opfer tatsächlich
identifiziert werden. Knapp 2000 zum Teil schwer Verletzte stellen
die örtlichen Krankenhäuser und Hilfskräfte vor große
Herausforderungen. Das seit vergangener Woche aktive humedica-Team
arbeitet im Stadtteilkrankenhaus Makelekele und traf dort den schwer
verletzten Bernard. Der 52jährige ist leider kein Einzelfall.
"Der Patient hat drittgradige Verbrennungen im Gesicht, am rechten
Oberkörper sowie am rechten Oberarm erlitten", übermittelte Prof. Dr.
Dr. Bernd Domres eine sehr traurige Krankenakte ins
humedica-Hauptquartier nach Kaufbeuren. "Ein Kompartmentsyndrom mit
Lähmung an Hand und Fingern verkompliziert die Verbrennungen am
rechten Arm."
Fälle wie der des schwer verletzten Bernard stehen beispielhaft
für das komplizierte Verletzungsbild, mit dem die humedica-Ärzte
konfrontiert sind. Teilweise können sogar über eine Basisversorgung
hinausgehende Therapiemaßnahmen umgesetzt werden, etwa die Anlage
einer Kunsthaut bei schweren Verbrennungen, weiterführende
Behandlungen sind jedoch unter den gegebenen Umständen kaum möglich.
Auch für den 52jährigen Bernard organisiert humedica derzeit eine
Operation in Deutschland.
Unterdessen versuchen die Menschen in Brazzaville die Ereignisse
zu verarbeiten. Am vergangenen Sonntag nahm die Stadt im Rahmen einer
Trauerfeier Abschied von den Todesopfern. "Bereits am Morgen liefen
die Fernseher, überall die gleichen Bilder: Trauernde Menschen und
mit Blumen geschmückte Särge", fasst Koordinatorin Katja Völkl ihre
Eindrücke dieses Tages zusammen.
Neben dem erfahrenen Katastrophenmediziner und Chirurgen Prof. Dr.
Dr. Bernd Domres (Tübingen) bilden die beiden Anästhesisten Norman
Hecker (Bergisch Gladbach) und Dr. Annette Frick (Balingen) sowie
Chirurg Dr. Philipp Fischer (Bonn) und Krankenpfleger Sebastian
Möschen (Sonthofen) das Team. Unterstützt werden die Mediziner von
den Koordinatoren Karin Model (Wien) und Katja Völkl (Wetzlar). Sie
sind ausgestattet mit speziellen Medikamenten und medizinischem
Bedarf zur Erstversorgung von bis zu 3000 Patienten. Der Einsatz wird
unterstützt vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland in
Berlin, unser Kooperationspartner ist das Deutsche Institut für
Katastrophenmedizin in Tübingen.
humedica bittet die Bevölkerung in Deutschland um konkrete Spenden
für diesen Katastropheneinsatz und die Weiterbehandlung von
Schwerverletzten in Deutschland durch eine gezielte Spende auf das
Konto:
humedica e. V.
Stichwort "Katastrophe Kongo"
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren
Weitere, ständig aktualisierte Informationen unter humedica.org
und facebook.com/humedica. Vielen herzlichen Dank für jede Form der
Unterstützung.
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