(ots) - Die Unternehmen in Deutschland leiden spürbar unter
den Auswirkungen der Euro-Krise. Das ergab eine Unternehmensumfrage
der IW-Consult im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
(INSM) und der WirtschaftsWoche (WiWo). 28,5 Prozent der Unternehmen
geben aktuell an, dass sich die Euro-Krise negativ auf ihre Geschäfte
auswirke. Das sind mehr als doppelt so viele wie noch im August 2011,
als den Unternehmen zuletzt diese Frage gestellt wurde. Dabei steigt
die Zahl der negativen Betroffenheit mit der Umsatzgröße. 42,3
Prozent der Unternehmen mit mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz
geben an "eher negativ" bzw. "sehr negativ" von den Spannungen in der
Euro-Zone betroffen zu sein. Im vergangenen Sommer sagten das in
dieser Gruppe nur 32 Prozent.
"Bis jetzt hat die Staatsschuldenkrise die Unternehmen relativ
wenig beeindruckt. Doch die Umfrage zeigt: Die Sorgenfalten werden
tiefer. Der Realwirtschaft droht eine erneute Ansteckungsgefahr",
erklärt Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM. Besonders
bedenklich sei, dass die Politik noch keine nachhaltige Lösung für
die Euro-Krise präsentieren könne.
Diese Sorge teilen auch die Unternehmer. Ãœber 60 Prozent sind
skeptisch, dass die beschlossenen Stabilisierungsmaßnahmen wirklich
wirken. "Mit dem Schuldenerlass und den Rettungspaketen hat man sich
Zeit erkauft - mehr nicht", betont Hubertus Pellengahr. "Auch der
Fiskalpakt bringt nicht den Durchbruch. Ohne ausreichende
Rechtsgrundlage bleibt er voraussichtlich wirkungslos, das belegt ein
Gutachten der Universität Jena" (mehr dazu unter
http://bit.ly/Aeq1UL).
Im Rahmen des IW-Unternehmervotums wurden 849 Unternehmer zwischen
dem 21. Februar und 2. März 2012 online befragt. Angeschrieben wurden
Unternehmen aus der Industrie sowie den industrienahen
Dienstleistungen (Großhandel, Verkehr, Nachrichten, unternehmensnahe
Dienstleistungen). Die Umfrage ist Teil des Deutschland-Checks, einer
Dauerstudie im Auftrag der INSM und der WirtschaftsWoche.
Mehr Informationen im Internet unter www.deutschland-check.de
Pressekontakt:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Florian von Hennet, Tel.
030-27877-174, hennet(at)insm.de
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein überparteiliches
Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie wirbt für die
Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und gibt
Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche Politik. Die INSM wird
von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie
finanziert.