(ots) - 13 032 Menschen, weit überwiegend Fußball-"Fans",
sind in der Datei "Gewalttäter Sport" des Bundeskriminalamtes (BKA)
erfasst. Das berichtet die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche
Zeitung" (online-Ausgabe) unter Berufung auf die Antwort des
Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage des
Linkspartei-Abgeordneten Jan Korte. Davon sind 2318 mit einem
bundesweiten Stadionverbot belegt. Der Deutsche Fußball-Bund, der auf
der Grundlage von weiter gehendem Verbandsrecht agiert, hat gegen
2994 Frauen und Männer ein Stadionverbot verhängt. Zurückhaltend
äußert sich das Bundesinnenministerium in der Antwort zu dem Plan des
Innenministers von Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz Caffier (CDU), an
den Eingängen von Fußballstadien Gesichtsscanner zur Einlasskontrolle
einzusetzen. Die von Caffier angekündigte Machbarkeitsstudie bleibe
abzuwarten, heißt es. Korte warnte vor dem Einsatz solcher
Instrumente. "Massenscans der Bevölkerung, egal ob beim Fußball oder
in der Fußgängerzone, sind ein erheblicher Eingriff in die
Bürgerrechte", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung". "Es wäre
Aufgabe der Bundesregierung, solchen Ãœberwachungsvorhaben gleich
einen Riegel vorzuschieben, anstatt sich zurückzulehnen und auf
Landesgesetze zu verweisen." Die "Tendenz zur biometrischen
Massenüberwachung und zum fast beliebigen Austausch von
Personendaten" sei "extrem bedenklich", so der Parlamentarier. Auch
würden "etliche Fußballfans" offenbar "ohne Not kriminalisiert und
gespeichert", weil über die Hälfte der Löschungsanträge erfolgreich
sei.
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