(ots) - Nach einem starken Wachstum von +7,5 % im Jahr
2011 wird die Dynamik der Unternehmensinvestitionen im Jahr 2012
deutlich auf +3,1 % zurückgehen. Dies ist das zentrale Ergebnis des
aktuellen KfW-Investbarometers. Hauptgrund für den erwarteten
Rückgang ist die Tatsache, dass sich die deutschen Unternehmen den
konjunkturellen Auswirkungen der Rezession im Euroraum nicht
entziehen können
"Der Investitionsmotor stottert, aber er würgt nicht ab", sagt Dr.
Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. "Die
Unternehmsinvestitionen werden auch 2012 steigen, allerdings deutlich
schwächer als im Vorjahr. Dank der guten Arbeitsmarktlage und zuletzt
höherer Lohnabschlüsse wird vor allem der private Konsum die
Investitionstätigkeit binnenwirtschaftlich ausgerichteter Branchen
wie Bau, Einzelhandel und Dienstleistungen stimulieren." Dies werde
die Bremseffekte aus der Rezession in der Eurozone und der Abkühlung
der Weltwirtschaft teilweise kompensieren. Im Ergebnis werde die
Dynamik der Unternehmensinvestitionen zwar erheblich nachlassen, aber
nicht so stark einbrechen wie in früheren konjunkturellen
Abkühlungsphasen, etwa 2001/2002. "Ein Jahreswachstum von +3,1 % ist
zwar kein guter, aber für einen Abschwung immer noch ein recht
ordentlicher Wert", so Irsch.
Dem KfW-Investbarometer zufolge stimuliert auch das aktuell
niedrige Zinsniveau weiter die Investitionen. Für die Unternehmen
sind dabei jedoch nicht nur Erweiterungsinvestitionen, sondern
zunehmend Investitionen zur Kostensenkung, insbesondere zur
Etablierung energie- und rohstoffeffizienter Verfahren interessant.
"Die Hauptrisiken für das Wachstum der Unternehmensinvestitionen
sind ein Wiederaufflammen der Eurokrise und ein unerwartet starker
Einbruch der globalen Konjunktur. Auf beides würden die Unternehmen
auch in Deutschland mit deutlicher Investitionszurückhaltung
reagieren und auch das BIP-Wachstum dürfte wesentlich schwächer
ausfallen als die 1,2 % bzw. 1,9 %, die wir für 2012 und 2013
erwarten", so Irsch.
Im 4. Quartal 2011 hatten die Unternehmensinvestitionen insgesamt
mit +0,7 % ggü. dem Vorquartal nur noch schwach zugelegt.
Insbesondere bei der wichtigsten Komponente - den unternehmerischen
Ausrüstungsinvestitionen - hat sich das Wachstum auf nur noch +0,1 %
stark abgekühlt. Frühindikatoren wie Maschinenbauproduktion und
Auftragseingänge für Investitionsgüter signalisieren zudem, dass die
Investitionstätigkeit auch im ersten Quartal 2012 nur verhalten
gewesen sein dürfte. Im weiteren Jahresverlauf dürften sich die
Quartalswachstumsraten wieder etwas aufhellen, ohne jedoch an das
hohe Niveau des vorigen Jahres anknüpfen zu können.
Die neue Ausgabe des KfW-Investbarometers ist im Internet unter
www.kfw.de/Investbarometer abrufbar.
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