(ots) - Die Lage in der westafrikanischen Sahelzone ist
nach Einschätzung der Diakonie Katastrophenhilfe ernst. Wegen lang
anhaltender Dürre ist die Ernte vielerorts ausgefallen. "Ohne Zweifel
verschärfen Klimawandel und Konflikte in der Region die Situation. Im
Sahelgebiet herrscht eine Hungerkrise", sagte Martin Kessler, Leiter
der Programmabteilung des evangelischen Hilfswerks. Er ist gerade aus
dem Dürregebiet zurückgekehrt. Dort leistet das Hilfswerk
Unterstützung.
Kessler sagte: "Mit Vorsorgemaßnahmen, wie Hilfen für besonders
Bedürftige, Verteilung von Saatgut oder Bezahlung von Arbeit für das
Gemeinwesen mit Nahrungsmitteln oder Geld, wollen wir die Abwanderung
aus den Dörfern während der Dürre verhindern und die nächste Ernte
sichern". Eine Delegation der Diakonie Katastrophenhilfe besuchte
drei Länder in der Sahelzone: Burkina Faso, Niger und Tschad. Dort
stimmte sich Kessler, der für eine differenzierte Analyse der Krise
plädiert, auch mit Partnern im globalen kirchlichen Hilfsnetzwerk ACT
Alliance ab.
Nach Ansicht Kesslers würde eine großflächige Verteilung von
Nahrungsmitteln die lokalen Märkte aus dem Gleichgewicht bringen.
Ebenso würden traditionelle Anpassungsstrategien der Bevölkerung
beeinträchtigt, wie das Sammeln von Samen und Früchten sowie der
Verkauf von proteinreichen Insekten und von Handwerksprodukten.
Kessler gibt zu bedenken, dass die Vorräte vielfach aufgebraucht
sind. Auch wenn es noch Viehbestände gibt, ist die Ernährungslage
kritisch: Die Zahl unterernährter Kinder steigt, die Menschen essen
unter anderem Heuschrecken und Blätter. Die Lage wird sich
verschärfen, da die nächste Ernte erst ab Oktober eingefahren werden
kann. Die Preise von Grundnahrungsmitteln haben sich verdoppelt.
Viele sind zu arm, um sich etwas zu kaufen.
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden, Stichwort
"Hungerhilfe Sahel".
Diakonie Katastrophenhilfe: Konto 502 502, Evang.
Darlehensgenossenschaft, BLZ 2106 0237 oder online:
www.diakonie-katastrophenhilfe.de
Caritas international: Konto 202, Bank für Sozialwirtschaft
Karlsruhe, BLZ 660 205 00 oder www.caritas-international.de
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