(ots) - Für Pakistan ist sie die größte Hoffnung
angesichts wachsender Energieknappheit, für den Westen ein Alptraum:
die Gas-Pipeline, die Pakistan gemeinsam mit dem Iran bis Ende 2014
fertigstellen möchte. Ausgerechnet eine deutsche Firma spielt dabei
eine maßgebliche Rolle: Die unter anderem in München und Innsbruck
angesiedelte "ILF Beratende Ingenieure", ein Unternehmen mit weltweit
mehr als 1800 Mitarbeitern. Die Firma bildet ein Joint Venture mit
der National Engineering Services Pakistan, kurz NESPAK, die den
Pipeline-Bau auf der pakistanischen Seite organisiert. Das bestätigte
der für Übersee zuständige Vizepräsident von NESPAK, Mansoor Hashmi,
dem ARD-Hörfunkstudio Südasien in Lahore. "Der ILF kommt dabei die
Führungsrolle zu, sie hat viel Erfahrung mit Pipelines", so Hashmi.
"Sie sind die Experten, die Berater. Sie werden von der
pakistanischen Regierung bezahlt." Die deutsch-österreichische Firma
bereitet die Ausschreibung für den Bau vor und soll diesen
überwachen, wenn er auf pakistanischer Seite begonnen hat.
Die USA versuchen seit langem, die Iran-Pakistan-Pipeline zu
verhindern - der Bau gilt als politisch pikant. Die Frage ist, ob die
Deutschen auch gegen die kürzlich verhängten EU-Sanktionen in Sachen
Iran verstoßen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
schloss in einer ersten Stellungnahme nicht aus, dass EU-Bestimmungen
berührt sein könnten. "Das ist jedoch abhängig vom konkreten
Vertragsgegenstand und von den am Geschäft beteiligten Personen und
Unternehmen", so das BAFA gegenüber dem NDR.
Die ILF selbst erklärte auf Nachfrage des ARD-Hörfunk-Studios
Südasien: "Wir sind derzeit als Planer und Berater am pakistanischen
Abschnitt der Pipeline tätig." Ansonsten sei das Ingenieurs-Büro, was
laufende Projekte betreffe, zur Verschwiegenheit verpflichtet.
Für Rückfragen: Christoph Prössl, WDR/NDR-Studio Brüssel
(+32-22359-302), und Kai Küstner, ARD-Hörfunkstudio Neu Delhi
(+91-11-2461-8230).
5. April 2012
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