(ots) - Sie gelten als Staatsfeinde und werden hart
verfolgt: Christen in Nordkorea leben ihren Glauben nur im
Untergrund. Für den kommenden Sonntag ruft daher das
überkonfessionelle christliche Hilfswerk Open Doors für sie zum Gebet
auf. Anlass ist der 100. Geburtstag von Kim Il Sung, dem zum "ewigen
Präsidenten" erklärten Staatsgründer. Gigantische Feierlichkeiten,
Sportfeste, ein Sonderparteitag und ein - international scharf
kritisierter - Raketenstart sollen zu Ehren des verstorbenen Regenten
durchgeführt werden. Besonders die 200.000 bis 400.000 Christen in
Nordkorea stellt das Jubiläum vor große Herausforderungen, so Open
Doors.
"Christen sind extrem gefährdet, denn sie gelten als 'reaktionäre
Elemente", erklärt Markus Rode, Leiter von Open Doors in Deutschland.
"Sie lehnen den Personenkult um die Kim-Dynastie ab, doch müssen sie
sich staatskonform geben, um sich, ihre Familie und Hausgemeinde
nicht in Gefahr zu bringen. Tag für Tag ist das eine Zerreißprobe."
Wie ein Damoklesschwert schwebt über ihnen, entdeckt und hingerichtet
zu werden oder dass Spitzel ihre Hausgemeinde unterwandern. Viele
Christen wurden schon hingerichtet und ganze Familien ins
Arbeitslager deportiert. Derzeit befinden sich zwischen 50.000 bis
70.000 Christen in Arbeitslagern und werden zu Tode gequält. Mit
einem ausgeklügelten Überwachungssystem aus Geheimagenten, Polizisten
und Nachbarschaftskomitees sollen "religiöse Verbrecher" (so ein
ehemaliger Geheimagent) ausgeschaltet werden.
Seit Jahren belegt Nordkorea Platz eins des Weltverfolgungsindex
von Open Doors. Noch Anfang des letzten Jahrhunderts galt die heutige
Hauptstadt Pjöngjang mit ihren zahlreichen Kirchen als "Jerusalem des
Ostens". Doch heute sind die wenigen Kirchengebäude in Pjöngjang
lediglich "Showkirchen" und dienen der Vortäuschung von
Religionsfreiheit gegenüber ausländischen Besuchern.
Aktion für Kirchengemeinden
Im Hinblick auf die Festakte zum großen Jubiläum ruft Open Doors
Kirchengemeinden in Deutschland auf, im Sonntagsgottesdienst am 15.
April für Christen im Untergrund zu beten. Eine Informationsbroschüre
mit Gebetsanliegen kann kostenlos bestellt werden unter
www.opendoors-de.org/nordkorea
In über 50 Ländern, darunter Nordkorea, unterstützt Open Doors
verfolgte Christen mit Hilfe zur Selbsthilfe-Projekten, Literatur,
Ausbildungsprojekten, hilft Gefangenen und den Familien ermordeter
Christen. Mit Vorträgen informiert das Werk über Christenverfolgung
und ruft zu Gebet und Hilfe auf.
Pressekontakt:
Open Doors Deutschland e.V.
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