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EKD-Auszeichnung für vorbildliche Beschäftigungspolitik/
Ratsvorsitzender überreicht in Berlin ARBEIT PLUS-Gütesiegel

ID: 618683

(ots) - Sieben Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen
und Regionen Deutschlands erhalten am morgigen Donnerstag, dem 19.
April, das ARBEIT PLUS-Siegel 2011/2012, das ihnen vom
Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD),
Präses Nikolaus Schneider, überreicht wird. Die Verleihung findet ab
13 Uhr im Haus der EKD, Charlottenstraße 53/54, 10117 Berlin, statt.

Erstmals haben sich dem aufwändigen Zertifizierungsverfahren
gestellt: die Mörk Bau GmbH & Co. KG, Bildung und Wissen Verlag und
Software GmbH und die Evangelische Stiftung Hephata. Vier weitere
Unternehmen sind bereits in der Vergangenheit - zum Teil mehrfach -
von der Evangelischen Kirche in Deutschland für ihre vorbildliche
Personalpolitik ausgezeichnet worden und freuen sich über die erneute
positive Bewertung. Das sind BERA PERSONALdienstleistungen, die DEVK
Versicherungen, die Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach und
START Zeitarbeit NRW.

Nikolaus Schneider: "Hauptaugenmerk bei ARBEIT PLUS ist die
Schaffung von Arbeitsplätzen. Zugleich legen wir Wert darauf, dass
Auszubildende übernommen und Menschen mit Behinderung beschäftigt
werden, dass die Generation 50plus eine faire Chance bekommt, dass
Qualifizierung möglich ist und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle
entwickelt werden". Um die Auszeichnung ARBEIT PLUS zu bekommen,
müssen gleich mehrere Hürden überwunden werden. Zum einen wird das
Siegel nur vergeben, wenn der Gesamtpunktwert der Beurteilung
deutlich über dem Durchschnitt der Branche liegt. Zum anderen müssen
alle vier Teilgruppen in der Bewertung zu einem
überdurchschnittlichen Ergebnis führen. Dazu werden vom Institut für
Wirtschafts- und Sozialethik (IWS ) der Universität Marburg 20
Indikatoren erfragt und ausgewertet, anschließend finden Gespräche
mit der Unternehmensleitung und mit dem Betriebsrat statt. Auf




Grundlage des IWS-Gutachtens muss dann noch das Vergabegremium von
ARBEIT PLUS - unter Vorsitz von Nikolaus Schneider - entscheiden, ob
die Unternehmen das Siegel verdienen. Mitglieder im Vergabegremium
sind neben Regina Görner, IG Metall, der Vorsitzende der IG BCE,
Michael Vassiliadis, Peter Clever, Mitglied der Hauptgeschäftsführung
der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und Prof. Dr.
Winfried Hamel. "Unsere Beurteilungskriterien werden immer
weiterentwickelt", betont ARBEIT-PLUS Geschäftsführerin Cornelia
Coenen-Marx. Neu hinzugekommen sind in den letzten Jahren
Gesundheitsförderung, geschlechtsbezogene Chancengleichheit und
demografischer Wandel. Im Rahmen der zentralen Vergabeveranstaltung
in Berlin diskutiert Cornelia Coenen-Marx auch mit Vertretern der
Unternehmen die Frage, ob Personalpolitik in turbulenten Zeiten noch
die Belange der Beschäftigten im Blick hat. Bei der Evangelischen
Kirche in Deutschland können sich jederzeit Unternehmen ab 50
Mitarbeitern für die Zertifizierung bewerben. Nach zwei Jahren ist
eine erneute Teilnahme möglich. Seit 1999 vergibt die EKD das
Arbeitsplatzsiegel, bislang gab es 78 Auszeichnungen.

Mehr zu den ausgezeichneten Unternehmen und den Kriterien siehe:
www.arbeit-plus.de

Hannover, 18. April 2012

Pressestelle der EKD Reinhard Mawick

Anhang:

Ausgezeichnete Unternehmen (2011/2012):

-BERA Personaldienstleistungen GmbH (Schwäbisch Hall und
Heilbronn) -Bildung und Wissen Verlag und Software GmbH (Nürnberg) -
DEVK Versicherungen (Köln) -Evangelische Stiftung Hephata
(Mönchengladbach) -Mörk Bau GmbH & Co. KG (Leonberg) -
Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH (Mönchengladbach) -
START Zeitarbeit NRW GmbH (Duisburg)

Erstmals wurden mit dem Siegel ARBEIT PLUS ausgezeichnet:

- Mörk Bau GmbH & Co. KG

Das Leonberger Unternehmen (50 Mitarbeitende) ist schwerpunktmäßig
in den Bereichen Projektakquise und -steuerung tätig. Es ist
spezialisiert auf schlüsselfertiges Bauen in den Bereichen Wohn- und
Gewerbe- sowie Kirchenbau und in der Photovoltaik. Im
Unter-suchungszeitraum hat Mörk - bei insgesamt rückläufiger
Beschäftigung in der Branche - die Zahl der Arbeitsplätze erhöht.
Darüber hinaus wurden Praktikumsplätze geschaffen und Menschen mit
unklarem Qualifikationsprofil wurde so Zugang zum Unternehmen
ermöglicht, die in unbefristete Arbeitsverhältnisse einmünden. Fort-
und Weiterbildung sind ebenso zentral wie Maßnahmen zur
Gesundheitsförderung und Qualitätssicherung. Zur Familien-förderung
bietet Mörk eine Vielzahl an Möglichkeiten an, wie zum Beispiel
familienange-passte Arbeitszeiten und Home-Office-Arbeitsplätze.

- Bildung und Wissen Verlag und Software GmbH

Die Bildung und Wissen Verlag und Software GmbH mit Sitz in
Nürnberg entwickelt als Fachverlag Verlags-und Softwareprodukte für
den Bildungs-und Arbeitsmarkt. Das mittelständische Unternehmen hat
ein erhebliches Personalwachstum zu verzeichnen und seit Jahren wird
deutlich über Bedarf ausgebildet. Bei Vergabe der Ausbildungsplätze
werden Menschen aus sozial schwachen Verhältnissen und
Bewerber/-innen mit Migrationshintergrund berücksichtigt.
Hervorzuheben sind die sehr geringe Anzahl von geringfügig
Beschäftigten und das Engagement der Unternehmensleitung für Fort-und
Weiterbildungsmaßnahmen der Belegschaft. Vorbildlich sind die
vielfältigen Möglichkeiten zur Vereinbarung von Familie und Beruf.
Arbeitszeitflexibilisierungen sind nach individueller Absprache
großzügig möglich und während der Familienauszeiten gibt es gute
Kontakte zum Unternehmen. Der Verlag berücksichtigt den
demographischen Wandel im Blick auf die Zukunft des Unternehmens und
setzt verstärkt und bewusst auf die Zusammenstellung altersgemischter
Teams.

Evangelische Stiftung Hephata

Die Evangelische Stiftung Hephata ist eine kirchliche Stiftung
bürgerlichen Rechts mit gemeinnützigen Tochtergesellschaften mit
beschränkter Haftung. Sie ist Trägerin von Einrichtungen für Menschen
mit Behinderung und ist an 30 Orten in Nordrhein-Westfalen vertreten.
Sie beschäftigt 2.020 Mitarbeitende und macht Angebote auf den
Feldern: Wohnen, Bildung, Arbeit und Beratung. Die Stiftung hat in
den letzten Jahren deutlich mehr Mitarbeitende beschäftigt und zwar
durchgängig in Form von tarifgebundenen und
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen. Es werden
keine − wie sonst oft üblich −Tätigkeiten in
"Servicegesellschaften" verlagert. Das Engagement in den Bereichen
Ausbildung, ältere Arbeitnehmer, Langzeitarbeitslose und Menschen mit
Behinderung ist ebenfalls deutlich überdurchschnittlich. Vorbildlich
sind die Ausbildung von Nachwuchskräften und das
Gesundheitsmanagement. Es gibt eine ausgeprägte Teilzeitkultur, die
im steigenden Maße auch von Männern in Anspruch genommen wird.

Bereits mehrfach wurden mit dem Siegel ARBEIT PLUS ausgezeichnet:

- Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH

Die Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach bekommt zum 5. Mal
das EKD-Arbeits-platzsiegel (2001, 2003, 2005, 2009, 2011) - das ist
eine besondere Leistung. Zur Sozial-Holding gehören die Altenheime
GmbH (337 Arbeitsplätze) und die Ambulante Dienste GmbH, die die
städtischen Angebote aus dem Bereich der Pflege und Altenhilfe
umfassen, die Beschäftigungs- und Qualifizierungs-GmbH, die die
Arbeitsmarktpolitik des zweiten Arbeitsmarktes für die Stadt
Mönchengladbach unterstützt, sowie die 1997 gegründete Service GmbH
(275 Arbeitsplätze). Zwar beschäftigte das Unternehmen 2011 im
Vergleich zu 2009 sechs Prozent weniger Mitarbeitende. Die
rückläufige Beschäftigtenzahl ist zum Teil durch eine deutliche
Ausweitung der Arbeitszeit pro Mitarbeiter/Mitarbeiterin zu erklären.
Sehr positiv ist die überdurchschnittliche Ausbildungsquote in der
Altenhilfe GmbH. Beschäftigungschancen gibt es auch für ältere
Arbeitnehmer/-innen sowie für Menschen mit schweren Behinderungen.
Die Weiterbildungsmaßnahmen, das proaktive Gesundheitsmanagement
sowie das "Age Management" mit einer eigenen Fortbildung für ältere
Beschäftigte sind vorbildlich. Der demographische Wandel wird auf
diese Weise antizipiert. Die Gestaltung der Arbeitszeit geschieht
flexibel und in kooperativer Weise mit dem Betriebsrat.

- Start Zeitarbeit NRW GmbH (2012)

Auch Start Zeitarbeit NRW hat bereits mehrfach das Gütesiegel
ARBEIT PLUS bekommen: 2001, 2007, 2009 und jetzt wieder. Das
Unternehmen zählt zu den größeren Zeitarbeitsunternehmen in
Deutschland und bietet all denen, die auf dem Arbeitsmarkt schwer zu
vermitteln sind, eine Chance. Gegenwärtig ist START Zeitarbeit NRW in
27 Städten in Nordrhein-Westfalen vertreten. Im Unternehmen gilt ein
mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) geschlossener
Haustarifvertrag. Angestrebt wird die Übernahme der Leiharbeitskräfte
in den Entleihbetrieben (reguläre sozialversicherungspflichtige
Beschäftigungsverhältnisse). Seit Frühjahr 2010 werden Leasingkräfte
zu examinierten Altenpflegekräften ausgebildet und umgeschult. Nach
Abschluss der Ausbildung garantiert START eine einjährige
Weiterbeschäftigung - sofern nicht vorher eine Übernahme in eine
feste Beschäftigung erfolgt. Herausragend ist das gesellschaftliche
Engagement des Unternehmens und seine Kooperation mit den Gremien der
Mitbestimmung ist vorbildlich.

- BERA Personaldienstleistungen GmbH

BERA Personaldienstleistungen GmbH mit Unternehmenssitz in
Schwäbisch Hall hat 2009 erstmals das EKD Arbeitsplatzsiegel
erhalten. Mit über 1.400 Mitarbeitenden und elf Niederlassungen
gehört der inhabergeführte Personaldienstleister zu den größten
Arbeitgebern der Region Heilbronn-Franken. Gegenüber der ersten
Siegelvergabe konnte die Beschäftigung mehr als verdoppelt werden.
Bera sichert durch unbefristete Beschäftigungsverhältnisse auch im
Zeitarbeitsbereich −und durch Investitionen in Weiterbildung
− die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeitenden. Ein Großteil
der Beschäftigten wird nach dem Grundsatz "Equal Pay" entlohnt. Zudem
wird Menschen mit schweren Behinderungen und Vermittlungshemmnissen
(Ältere, Langzeitarbeitslose) eine Chance geboten. Das Engagement im
Ausbildungsbereich entwickelt sich stetig weiter, neu ist die
Kooperation mit der dualen Hochschule Heilbronn. Darüber hinaus wird
der interne Weiterbildungsbereich stark forciert. Hervorzuheben ist
der ganzheitliche Ansatz, der neben fachlichen Qualifikationen auch
den gesundheitlichen Aspekt in einem umfassenden Sinn bis hin zur
Work-Life-Balance versteht. Die Vereinbarkeit von Familie bzw. Pflege
und Beruf ist im internen Bereich vorbildlich. Die Kooperation mit
dem Betriebsrat ist partnerschaftlich. Gesellschaftspolitisch hat
BERA durch die Gründung eines Arbeitsmarktforums Akzente in der
Region gesetzt.

- DEVK Versicherungen (2012)

Die DEVK Versicherungen wurden bereits 2002 und 2007 von der EKD
ausgezeichnet. Durch die Struktur als Versicherungsverein auf
Gegenseitigkeit sind DEVK-Mitglieder gleichzeitig Kunden und
"Miteigentümer" am Unternehmen. Seit 1976 kann sich aber jeder,
unabhängig vom Berufsstand, bei dem Kölner Unternehmen versichern.
Gemessen an der Anzahl der Versicherungsverträge ist die DEVK derzeit
Deutschlands viertgrößter Hausrat- sowie fünftgrößter Pkw- und
Haftpflichtversicherer. In der Branche gibt es einen Trend zum
Stellenabbau − 2010 gab es 9 % weniger Arbeitsplätze als im
Jahr zuvor. Bei der DEVK jedoch gibt es einen deutlichen
Beschäftigungszuwachs. Und die Ausbildungsquote liegt dreimal so hoch
wie im Branchendurchschnitt. 90 Prozent der Azubis werden übernommen
− häufig zwar erst einmal befristet, immer aber auch mit der
Perspektive auf eine unbefristete Beschäftigung. Zeitarbeit und
geringfügige Beschäftigung werden kaum eingesetzt. Das
Ge-sundheitsmanagement sowie die Fort- und Weiterbildung sind im
gesamten Unternehmen weit entwickelt. Es gibt einen unter Beteiligung
von Betriebsrat und Bahn BKK besetzten Arbeitskreis "Gesundheit". Zur
frühzeitigen Erkennung psychischer Belastungssituationen wurde eine
Gefährdungsanalyse in Arbeit gegeben. Die DEVK ist ein
familienfreundlicher Arbeitgeber. Es gibt Lebensarbeitszeitkonten
(Perspektive auf den demographischen Wandel). Erfreulich ist der
zunehmende Anteil von Männern in Teilzeit sowie die Zunahme von
Frauen in der mittleren und oberen Führungsebene. Von null auf 9,5
Prozent konnte die Zahl der Frauen in der oberen Führungsebene
gesteigert werden, in der mittleren Ebene seit 2006 von elf auf 15
Prozent.



Pressekontakt:
Evangelische Kirche in Deutschland
Reinhard Mawick
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: reinhard.mawick(at)ekd.de


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