(ots) -
- Musikproduzent beschreitet neuen Weg der Nachwuchsförderung
- "Young Friends" setzen Kontrapunkt in Jazz-Debatte
In der aktuellen Debatte um die kulturelle Relevanz und
Förderungswürdigkeit des Jazz in Deutschland setzt eine Größe der
Szene jetzt einen bemerkenswerten Kontrapunkt: Siggi Loch, mit seinem
Label ACT MUSIC einer der führenden Jazz-Produzenten in Europa, ist
heute auf der weltweit bedeutendsten Jazzmesse jazzahead! in Bremen
mit dem jazzahead! SKODA Award ausgezeichnet worden. Der erfolgreiche
Musikproduzent nahm die Preisverleihung zum Anlass, ein Projekt zur
Förderung junger Jazzmusiker ins Leben zu rufen, das seiner Meinung
nach den Blick auf die eigentliche Misere des deutschen Jazz lenkt.
Siggi Loch erhielt den begehrten jazzahead! SKODA Award, der in
diesem Jahr zum siebten Mal vergeben wurde, für seine besonderen
Verdienste um den Jazz als Kulturgut. Der ehemalige Europa-Chef von
wea habe entscheidende Impulse gegeben und stehe seit über einem
halben Jahrhundert im Dienste des Jazz, so die Begründung der
jazzahead!-Verantwortlichen für diese Ehrung.
"Die aktuelle Debatte über eine Förderung des Jazz mit
öffentlichen Mitteln halte ich im Grunde für zu kurz gedacht",
konstatiert Siggi Loch. Und er legt dar, wo seiner Meinung nach
angesetzt werden muss: "Unterstützung der Künste ist wichtig, aber
der Erfolg eines Jazzmusikers entscheidet sich nicht nach dem Grad
seiner öffentlichen Förderung. Unsere Musiker müssen vielmehr lernen,
dass ihr Erfolg von der Fähigkeit abhängt, ein Publikum für ihre
Musik zu begeistern. Das geht nur über Bühnenerfahrung. Außerdem
fehlt vielen jungen Musikern das Wissen über die Geschichte des Jazz.
Doch wer seine Geschichte nicht kennt und ehrt, der hat keine
Zukunft", so der erfahrene Musikmanager. "Nur wer erkannt hat, wie
man mit dem Publikum interagiert, sich selbst positioniert und
Bühnenpräsenz entwickelt, ist am Ende in der Lage, eigenständig
wirtschaftlich erfolgreich als Jazzmusiker zu agieren."
Um diesen Gedanken zu fördern und in die Tat umzusetzen, wird
Siggi Loch den mit 15.000 Euro dotierten jazzahead! SKODA Award aus
eigenen Mitteln auf 30.000 Euro verdoppeln. Mit dem Geld will Loch
ein Projekt anstoßen, dass es jungen Jazzmusikern ermöglicht,
zusammen mit einem "alten Hasen" Bühnenerfahrung zu sammeln und sich
eben jene Gunst des Publikums zu erspielen, die laut Loch
Voraussetzung für den musikalischen Erfolg ist. Loch hat einen
starken Partner für die Idee gewonnen: Inzwischen hat sich SKODA
grundsätzlich bereit erklärt, das Projekt auch über die Startphase
hinaus zu begleiten, so dass eine nachhaltige Talentförderung in
Aussicht steht.
Auch einen "alten Hasen", der die jungen Künstler im Projekt
begleitet, hat Siggi Loch bereits zur Hand: Pete York soll den
Nachwuchstalenten als musikalischer Leiter und spiritus rector
dienen, der mit Rat und Tat zur Seite steht. Er gilt als einer der
weltbesten Schlagzeuger in den Bereichen Rock, Jazz und Blues. Als
Mitglied der legendären Spencer Davis Group feierte er bereits in den
60-er Jahren musikalische Erfolge und kann auf eine umfangreiche
Bühnenerfahrung unter anderem mit Klaus Doldinger, Konstatin Wecker
und Helge Schneider zurückblicken. Mit den jungen Künstlern wird er
nicht nur eine Reihe gemeinsamer Konzerte bestreiten, sondern in
Einzelgesprächen und Workshops auch wertvolle Tipps für die
erfolgreiche Symbiose zwischen Künstler und Publikum geben.
Unter dem Namen "Pete York and Young Friends" soll das Projekt
denn auch an den Start gehen - in der aktuellen Debatte um die
Förderungswürdigkeit des Jazz in Deutschland ein ganz besonderer
Beitrag.
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