(ots) - Fünfzehn Jahre nach seiner berühmten Ruck-Rede hat
Bundespräsident a.D. Roman Herzog weitere Reformanstrengungen
gefordert, insbesondere im Bereich des demographischen Wandels. In
einem Exklusiv-Interview mit kas.de zum 15. Jahrestag seiner Berliner
Rede sagte Herzog: "Das Rentensystem ist bis heute nicht wirklich neu
überdacht. Im Augenblick müsste der Generationenvertrag umgedreht
werden: Die Älteren müssten den Jüngeren versprechen, dass Sie ihnen
auch noch Raum für ein eigenes Leben lassen."
Mit einer ganzen Reihe von Reformforderungen und dem Aufruf zur
gemeinsamen gesellschaftlichen Anstrengung ("Durch Deutschland muss
ein Ruck gehen") hatte Herzog am 26. April 1997 viel Aufmerksamkeit
verursacht, der "Ruck" ist zum geflügelten Wort geworden. Herzog
erinnert sich heute daran, dass er sich ausführlich mit dieser
Passage der Rede beschäftigt hatte: "Mir war klar, dass es nicht ganz
exakt das ist, was ich meine, aber ich habe gehofft, dass gerade
daraus eine Diskussion entsteht."
Im Rückblick macht der ehemalige Bundespräsident deutlich, dass es
im Bildungsbereich durchaus einen "Ruck" gab, wenn auch zu viel davon
als Einzelwerk. "Es hat sich kein Netzwerk entwickelt, das zu einer
Einheitlichkeit der Reformen geführt hätte", bemängelt Herzog. Sehr
positiv bewertet er dagegen die Entwicklung der Wirtschaft seit Ende
der 90er Jahre: "Die Leistungsfähigkeit war damals lang nicht so
groß, das hat sich absolut geändert."
Das ganze Interview mit Bundespräsident a.D. Roman Herzog ist auf
www.kas.de zu hören. Ergänzend dazu auch ein Interview mit Dr.
Michael Jochum, einem der Mitverfasser der Rede, der an die
Entstehung und mediale Wirkung erinnert.
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