(ots) - Trotz bestehender Engpässe bei Fachkräften haben
Arbeitgeber in Europa ihre Budgets für Aus- und Fortbildung
eingefroren oder zusammengestrichen. Das ist das Ergebnis einer
Umfrage unter Führungskräften durch den Managementberatungs-
Technologie- und Outsourcing-Dienstleiter Accenture. Demnach gaben
86% der Befragten an, für die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter im
vergangenen Jahr gleich viel oder deutlich weniger ausgegeben zu
haben. Grund ist die schwierige wirtschaftliche Lage infolge der
Euro-Krise. Lediglich in Deutschland wollen Arbeitgeber die Ausgaben
für Aus- und Fortbildung erhöhen.
An der Befragung nahmen 500 Führungskräfte aus Unternehmen, der
öffentlichen Verwaltung und Organisationen der Zivilgesellschaft
teil. Die Ergebnisse sind widersprüchlich: Obwohl die
Arbeitslosigkeit in Europa hoch ist, berichteten 43% der Befragten
von Problemen, offene Stellen mit passenden Bewerbern besetzen zu
können. Gleichzeitig sagten 72%, dass Wirtschaft, Politik und
Zivilgesellschaft in diesem Bereich mehr investieren müssen.
Allerdings erklärten lediglich 18% der Führungskräfte, in den
nächsten zwölf Monaten selbst mehr Geld für Aus- und
Fortbildungsmaßnahmen in die Hand nehmen zu wollen.
Deutschland investiert gegen den Trend
Ausnahme sind die Arbeitgeber in Deutschland. Diese investieren
deutlich mehr in die Fähigkeiten der eigenen Mitarbeiter als ihre
Wettbewerber im Rest Europas. Nach Auskunft der befragten
Führungskräfte hierzulande, planen 27% ihre Ausgaben für Aus- und
Fortbildung in den nächsten zwölf Monaten zu erhöhen. "Die deutsche
Wirtschaft hat die Zeichen der Zeit erkannt und tut aktiv etwas gegen
den wachsenden Mangel an Fachkräften", sagt Fred Marchlewski,
Geschäftsführer des Bereichs Talent & Organisation bei Accenture.
"Neben Trainingsmaßnahmen könnte außerdem ein verbesserter Such- und
Auswahlprozess Abhilfe schaffen. In vielen Unternehmen wird noch zu
sehr entlang von Abteilungs-, Branchen- und Ländergrenzen gedacht."
Europäischer Arbeitsmarkt funktioniert nicht Die Ergebnisse der
Umfrage zeigen, welche Barrieren bestehen, die ein effizientes
Matching von Fachpersonal und freien Stellen verhindern. So
antworteten 48% der Manager, dass sie das Angebot an Fachkräften auf
dem heimischen Arbeitsmarkt sehr stark oder in erheblichem Umfang in
Anspruch nehmen. Gefragt, ob sie das auch in anderen europäischen
Ländern tun, fiel diese Zahl auf 28%. Hinzu kommt, dass viele
Arbeitgeber die derzeit 23 Millionen Arbeitslosen in der EU zu sehr
als homogene Gruppe sehen. Die besonderen Erfahrungen und Kompetenzen
von Älteren, Frauen oder Jugendlichen werden dadurch zu wenig
erkannt. So waren 67% der befragten Entscheider der Meinung, dass
Arbeitgeber die Fähigkeiten von älteren Arbeitnehmern unterschätzen.
Damit bestätigt sich das Ergebnis einer Accenture-Studie zur
Generation 50Plus, wonach Unternehmen den Älteren zu wenig
Entwicklungspotenzial und keine interessanten beruflichen
Perspektiven bieten.
"Nach der Krise an den Finanzmärkten folgt nun die Krise auf dem
europäischen Arbeitsmarkt", sagt Fred Marchlewski. "Um dem
Teufelskreis aus steigender Arbeitslosigkeit, sinkenden
Qualifikationen und einem sich verschärfenden Fachkräftemangel zu
entgehen, können auch Unternehmen gegensteuern: Durch ein
verbessertes internes Personalmanagement, durch die maßgeschneiderte
Förderung von Frauen und älteren Arbeitnehmern und durch die gezielte
Talentsuche im europäischen Ausland. Denn gut ausgebildete
Arbeitnehmer sind das Fundament für langfristiges Wachstum."
Wachstum schafft Beschäftigung
Wie eng Wachstumsdynamik und Arbeitsmarkt zusammenhängen, zeigt
eine Projektion von Accenture. Bei einer Expansion der europäischen
Wirtschaft von 0,5% pro Jahr wird die Beschäftigung erst 2019 wieder
auf Vor-Krisen-Niveau liegen. Um dies bereits 2014 zu erreichen, ist
dagegen ein Wachstum von 2% im Jahr nötig.
Ãœber die Umfrage:
Die Befragung wurde im Februar 2012 durchgeführt. An ihr nahmen
500 Führungskräfte aus 13 europäischen Ländern einschließlich
Deutschland teil. Von den Befragten stammten 67% aus Vorständen von
Unternehmen, 20% aus dem öffentlichen Sektor und 13% aus
Organisationen der Zivilgesellschaft. Die Umfrage diente als Basis
für den Bericht Turning the Tide: How Europe Can Rebuild Skills and
Generate Growth, der am 26. April 2012 auf dem European Business
Summit in Brüssel vorgestellt wurde.
Ãœber Accenture:
Accenture ist ein weltweit agierender Managementberatungs-,
Technologie- und Outsourcing-Dienstleister mit mehr als 246.000
Mitarbeitern, die für Kunden in über 120 Ländern tätig sind. Als
Partner für große Business-Transformationen bringt das Unternehmen
umfassende Projekterfahrung, fundierte Fähigkeiten über alle Branchen
und Unternehmensbereiche hinweg und Wissen aus qualifizierten
Analysen der weltweit erfolgreichsten Unternehmen in eine
partnerschaftliche Zusammenarbeit mit seinen Kunden ein. Accenture
erwirtschaftete im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2011) einen
Nettoumsatz von 25,5 Mrd. US-Dollar. Die Internetadresse lautet
www.accenture.de.
Pressekontakt:
Accenture
Dr. Thomas Wittek
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Mobil +49 175 57- 63105
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