(ots) - Es sind strukturelle Umstände, die für die
globale Gesundheitskatastrophe verantwortlich sind. Umstände, die
nicht alleine mit mehr Wohltätigkeit verändert werden können, sondern
auf allen Ebenen, auf nationaler wie internationaler nach
substantiellen Korrekturen verlangen. Oberste Priorität hat dabei die
Rückbesinnung darauf, dass die Sicherstellung des Zugangs zu
bestmöglicher Gesundheit nicht den einzelnen Menschen selbst obliegt,
sondern eine gesellschaftliche Aufgabe ist. Gesundheit ist ein
fundamentales Menschenrecht, für dessen Verwirklichung zunächst die
einzelnen Länder und schließlich auch die Länder untereinander
verantwortlich sind. Selbstverständlich gilt, dass öffentliche
Verantwortung nur dort gelingt, wo auch die materielle Unterfütterung
existiert, wo sozialstaatliche Institutionen auch über die Mittel
verfügen, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen. Warum
sollte das Solidaritäts-Prinzip, das in nationalen steuer- bzw.
umlagenfinanzierten Gesundheitssystemen existiert, nicht auch im
globalen Maßstab gelten? Was spräche gegen ein internationales
Finanzierungsinstrument, das reichere Länder dazu verpflichtet,
solange auch für die Gesundheitsbedürfnisse der ärmeren mit
aufkommen, wie diese dazu nicht aus eigener Kraft imstande sind? Die
Idee, für die medico international seit einigen Jahren wirbt, ist die
Einrichtung eines Internationalen Fonds für Gesundheit, der für einen
global getragenen Ausgleich in der Finanzierung nationaler
Gesundheitssysteme sorgt.
Auf der Tagung "Financing Global Social Protection - Moving from
Charity to Solidarity" in Berlin werden knapp 50 internationale
Wissenschaftler und Vertreter aus Zivilgesellschaft und
Regierungsorganisationen darüber beraten wie Globale Soziale
Sicherungssysteme realisiert werden können und ob der deutsche
"Länderfinanzausgleich" dabei als Vorbild dienen kann.
Um Ihnen einen Einblick in die aktuellen Diskussionen zum Thema
Gesundheit als öffentliches Gut und die Finanzierung Globaler
Sozialer Sicherungssysteme zu ermöglichen, möchten wir Sie herzlich
zu einem Pressegespräch einladen.
Als Gesprächspartner stehen zur Verfügung:
- Anand Grover, UN-Sonderberichterstatter Recht auf Gesundheit
- Prof. Thomas Pogge, Yale University
- Thomas Gebauer, Geschäftsführer medico international
Pressegespräch am Montag, 14. Mai 2012
Zeit: 11:00 bis 12:00 Uhr
Ort: relexa hotel Stuttgarter Hof Berlin, Anhalter Straße 8-9,
10963 Berlin
Pressekontakt:
Bitte bestätigen Sie Ihre Teilnahme per Email an: presse(at)medico.de
Für Rückfragen:
- Kirsten Schubert, medico-Gesundheitsreferentin: Tel.069/944380 oder
schubert(at)medico.de