(ots) - Die Stimmung bei den Warnstreiks - zumindest in
der Region - ist bislang noch wenig kämpferisch. Doch es steht zu
befürchten, dass sich der Tarifkonflikt in der Metall- und
Elektroindustrie noch zu einer knallharten Auseinandersetzung
entwickelt. Dass die IG Metall auch in Bayern tausende Arbeitnehmer
für ihre Ziele in Bewegung bringen kann, hat sie bewiesen. Nach der
Lohnzurückhaltung der Gewerkschaften in der jüngsten Wirtschaftskrise
stehen die Signale in der äußerst heterogenen Branche diesmal auf
Sturm. In Zeiten explodierender Energiepreise und von Inflationsangst
fordern die Arbeitnehmer deutlich mehr Geld. Und der IG Metall, die
mit einer gezielten Kampagne unter Zeitarbeitern viele neue
Mitglieder gewinnen konnte, ist es offensichtlich auch gelungen,
diese mit ihrer Forderung nach mehr Mitbestimmung der Betriebsräte zu
mobilisieren. Die Gewerkschaft will dort Druck ausüben, wo es
besonders schmerzt: bei den Autoherstellern und ihren Zulieferern.
Wenn die Geschäfte boomen und die Produktion auf vollen Touren läuft,
kann ein längerer Ausfall richtig Geld kosten. Erfolgreiche
Unternehmen wie BMW, Audi oder Mercedes mögen das angesichts immer
neuer Rekordzahlen passabel wegstecken, doch bei angeschlagenen
Konkurrenten wie Opel oder Ford sieht das schon anders aus. Nach dem
Erfolg der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die ein Plus von 6,5
Prozent durchsetzen konnte, steht die IG Metall bei ihren Mitgliedern
unter Erfolgszwang. Das Augenmaß darf sie darüber aber nicht
verlieren. Autorin: Christine Hochreiter
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