(ots) - Nun also Wladimir Putin zum Dritten. Gestern wurde
der 59-Jährige nach seinen ersten beiden Amtszeiten von 2000 bis 2008
und einer umstrittenen Machtrochade erneut als Staatschef vereidigt.
Seine dritte Präsidentschaft dürfte seine schwerste werden. Denn die
politischen Lorbeeren, die sich Putin nach dem Chaos der Jelzin-Ära
und der Wiedererweckung eines neuen nationalen Selbstbewusstseins
verdiente, sind weitgehend verwelkt. Mit dem wirtschaftlichen
Aufschwung in Russland, der eng mit der Preisrallye auf den
Rohstoffmärkten verbunden ist, wurde eine neue Mittelschicht geboren.
Und die fordert nun mit Vehemenz mehr politische Mitsprache - ob es
Putin gefällt oder nicht. Dennoch sollte sich Europa davor hüten,
Putin wie einen antidemokratischen Paria zu behandeln. Putin kann
doppelköpfig wie der Adler im russischen Staatswappen sein. Wenn der
Westen sich nicht von überholten Stereotypen gegenüber Moskau
befreit, wird Putin sich von einer durch die Eurokrise geschwächten
EU abwenden und Russlands Blick verstärkt nach Asien lenken.
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