(ots) - Das Zusammenspiel von neuen Technologien und
Menschrechten, die Balance zwischen Sicherheit und Freiheit sowie die
Forderung nach mehr Netzwissen sind die Themen, die Deutschland
mitnimmt zum 7. Internet Governance Forum der Vereinten Nationen
(6.-9. November 2012 in Baku). Beim gestrigen Internet Governance
Forum Deutschland (www.igf-d.de), dem nationalen Vorbereitungsgipfel,
entwickelten Wissenschaftler, Politiker und Vertreter
zivilgesellschaftlicher Organisationen der Netzpolitik die "Messages
from Berlin".
In drei Panels diskutierten die Teilnehmer die dringlichsten
Fragen zu Internet-Sicherheit und Cyber-Security, netzpolitischen
Themen und der Entwicklung neuer Top-Level-Domains. Diese Botschaften
sind der deutsche Beitrag, wenn es beim Internet Governance Forum
(www.intgovforum.org) auf internationalem Niveau um "Internet
Governance for sustainable human, economic an social development"
geht:
1. Das Internet muss mit den Menschrechten vereinbar sein: Neue
Technologien und Gesetze sollen auf ihre Kompatibilität mit den
Menschrechten geprüft werden. Zukünftig werden weit mehr
Staaten und Kulturen an der Entwicklung des Internet beteiligt
sein, so dass sichergestellt werden müsse, dass der Missbrauch
neuer Kommunikationsmöglichkeiten keinen Konsens finde.
2. Sicherheit im Internet und die Freiheit des Einzelnen sind
keine Gegensätze: Stärkere Regulierung oder Kontrolle führe
nicht zu mehr Sicherheit, vielmehr müsse jeder Nutzer seine
individuelle Verantwortung stärker wahrnehmen. Die
Freiheitsrechte des Einzelnen dürfen mit
Sicherheitstechnologien nicht eingeschränkt werden.
3. Communities vor Marken bei neuen Top-Level-Domains: Bei der
Vergabe der neuen Top-Level-Domains an die Bewerber soll die
Gemeinwohlorientierung im Vordergrund stehen. Wenn nicht alle
Bewerber in der ersten Runde berücksichtigt werden können,
sollten die Community-TLDs vor Marken-TLDs den Vorzug bekommen.
4. Mehr Wissen über das Netz: Alle Teile der Bevölkerung sollten
das notwendige Wissen bekommen, um das Internet sicher zu
nutzen und von den Möglichkeiten zu profitieren.
Im Panel "Jetzt reden wir! Das Internet der Zukunft aus Sicht von
Jugendlichen" sprachen die Teilnehmer des IGF-D mit Jugendlichen
außerdem darüber, was junge Menschen im Netz bewegt: Das Verhältnis
von Privatheit und Öffentlichkeit, fehlende Spezial-Angebote für eine
Nutzergruppe ohne großes Budget und die Frage nach Fremd- oder
Selbstbestimmung im Internet waren hier Thema.
Das 4. Internet Governance Forum Deutschland (www.igf-d.de) wurde
organisiert von eco - Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V.,
der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. (DGVN,
www.dgvn.de ) und der Internet Society German Chapter (ISOC,
https://www.isoc.de/). Die Multistakeholder-Plattform bietet Raum für
Diskussionen zur weiteren Entwicklung des Internet und bringt
Regierung, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft sowie die
technische und akademische Community in Deutschland zusammen.
eco (www.eco.de) ist seit über 15 Jahren der Verband der
Internetwirtschaft in Deutschland und vertritt deren Interessen
gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. Mit rund 600
Mitgliedsunternehmen gestalten wir das Internet: Wir entwickeln
Märkte, fördern Technologien und formen Rahmenbedingungen. In unserem
Kompetenz-Netzwerk befassen wir uns mit Infrastrukturfragen,
rechtlich-regulativen Aufgabenstellungen, innovativen Anwendungen und
der Nutzung von Inhalten.
Weitere Informationen:
eco Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V., Lichtstr. 43h,
50825 Köln, Katrin Mallener, Tel.: 0221/700048-260,
E-Mail: katrin.mallener(at)eco.de, Web: www.eco.de