Nachdem schon unsere Prognose zum letzten Winter zu 100 Prozent gestimmt hat - zwei Wochen Dauerfrost im Februar machen nun mal keinen richtigen Winter aus - , wollen wir auch für den bevorstehenden Sommer und Herbst eine Prognose abgeben, auch wenn diese Monate für den Brennstoffhandel nicht so entscheidend sind wie die kalte Jahreszeit. Dabei unterstützt uns der Agrarmeteorologe Dr. Jurik Müller aus Leipzig. Er nutzt das volkstümliche Instrument der Vorhersage: die Bauernregeln. Sie spiegeln die langjährigen Wetter-Beobachtungen der Landwirte wider. Meteorologen attestieren ihnen immerhin eine Treffsicherheit von 70 Prozent.
(firmenpresse) -
LEIPZIG. (Ceto) Eine dieser Regeln heißt: „Grünt die Eiche vor der Esche, hält der Sommer große Wäsche; doch grünt die Esche vor der Eiche, gibt’s im Sommer große Bleiche.“ Grünen steht dabei auch für Blühen, Wäsche für reichlich Niederschläge und Bleiche für dürreartige Zustände. Die Ursache liegt in den Wurzeln, die bei Eichen deutlich tiefer austreiben und dadurch den Baum von Niederschlägen unabhängig machen – im Gegensatz zu den flacher wurzelnden Eschen. Da es auf Grund der sommerliche Wärme in den letzten Apriltagen und zu Beginn des Monats Mai zu einer Drängung der phänologischen Phasen in der Pflanzenwelt kam und vielerorts auch kein Unterschied zwischen dem Termin des Ergrünens der Eiche und der Esche ausgemacht werden konnte, lässt sich aus dieser alten Regel keine Aussage zur Witterung in den Sommerwochen machen. Andere Bauernregeln versprechen hier mehr Genauigkeit: „Wenn’s viel regnet am Amantiustag (8. April.), ein dürrer Sommer kommen mag.“ An diesem Tag war das Wetter in Deutschland zumeist sehr schön. Niederschläge wurden kaum gemessen. Nimmt man das Gegenteil an, könnte das eher für einen nicht ganz niederschlagsarmen Sommer sprechen. Aber Umkehrschlüsse sind bei dieser Regel eigentlich nicht zulässig.
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