(ots) - Der neue Präsident Serbiens soll diesen
Sonntag in einer Stichwahl ermittelt werden. Der Amtsinhaber und
Vorsitzende der Demokratischen Partei, Boris Tadic, tritt gegen den
Chef der nationalkonservativen Fortschrittspartei Tomislav Nikolic
an. Erstmals standen die klassischen Wahlkampfthemen EU-Integration
und Kosovo nicht wie sonst so deutlich im Vordergrund, vielmehr will
man sich auf die Wirtschaftsprobleme des Landes konzentrieren.
Die Erholung von der Krise ist langsamer, das Wachstum spürbar
schwächer als erhofft: "Betrug das Wirtschaftswachstum Serbiens 2011
noch 1,6 Prozent, sehen die Prognosen für dieses Jahr mit 0,5 Prozent
deutlich schlechter aus," so Waldemar Lichter, Serbien-Experte bei
Germany Trade & Invest in Belgrad. Der Balkanstaat kämpft mit einer
hohen Arbeitslosigkeit (ca. 24 Prozent) und ist auf Kapitalzuflüsse
aus dem Ausland angewiesen. Zudem ist die Infrastruktur des Landes in
hohem Maße ausbau- und modernisierungsbedürftig. Das relativ hohe
Außenhandelsdefizit erweist sich ebenfalls als problematisch.
Trotz der derzeitigen Lage hat Serbiens Industrielandschaft
durchaus Potenzial: "Mit der Ansiedlung von deutschen Zulieferern hat
sich in den letzten Monaten beispielsweise einiges im Bereich der
Automobilindustrie getan. Im Energiebereich soll unter anderem der
Bau von Wasserkraftwerken vorangetrieben werden. Darüber hinaus plant
eine luxemburgische Investorengesellschaft im Süden des Landes den
Bau des weltweit größten Solarparks," so Lichter weiter.
Auch deutsche Unternehmen profitieren vom Handel mit Serbien. Bei
den serbischen Einfuhren belegten deutsche Exportgüter 2011 mit knapp
11 Prozent den zweiten Platz hinter Russland. Hier sind es
insbesondere Maschinen, Kraftfahrzeuge und Zubehör, die in Serbien
abgesetzt werden. Deutschland hingegen importiert vor allem
Elektrotechnik und Lebensmittel.
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