PresseKat - DIE LETZTEN BERGGORILLAS DURCH KRIEG BEDROHT

DIE LETZTEN BERGGORILLAS DURCH KRIEG BEDROHT

ID: 641229

(ots) - Schwere Kämpfe in der Demokratischen Republik
Kongo bedrohen den Bestand der weltberühmten Berggorilla-Population
des Virunga-Nationalparks. Nur noch etwa 380 Tiere leben in dessen
kongolesischem Teil in den Regenwäldern, die jetzt zum Schauplatz
heftiger Unruhen geworden sind. Die Luftwaffe der Regierungstruppen
FARC bombardierte vor wenigen Tagen Stellungen der Rebellen des
"Nationalkongresses für die Verteidigung des Landes" (CNDP), die sich
am Rande und innerhalb des Nationalparks befinden. "Die Situation ist
dramatisch", sagt Parkdirektor Emmanuel de Merode gegenüber dem
Magazin GEO.

De Merode weiter: "Wir wissen von einer etwa 1.500 Mann starken
Rebellenarmee, die in den Bereich der Gorillas vorgedrungen ist. In
einer der nächsten Gefechtspausen werden wir versuchen nachzusehen,
ob die Tiere gesund und in Sicherheit sind."

Mehr als 10.000 Menschen im Kongo sind bereits auf der Flucht vor
den Unruhen. Für Touristen und Besucher ist der Virunga-Nationalpark
inzwischen geschlossen: eine weitere Katastrophe für das
Schutzgebiet, dessen dramatische Geschichte GEO in seiner heute
erscheinenden Juni-Ausgabe in einer 24-seitigen Reportage beschreibt.

Wie das Magazin berichtet, sind seit 1996 bereits 140 Wildhüter
des Parks, der zu einem der ältesten der Welt gehört, Opfer von
Wilderern und marodierenden Rebellen geworden. Der letzte von ihnen
wurde erst vor wenigen Tagen beerdigt. Lediglich 274 Ranger stehen
dem Belgier de Merode zur Verfügung, den Park, der etwa die Größe
Schleswig-Holsteins hat, auch vor illegal operierenden
Holzkohlehändlern zu schützen, die 2007, vermutlich unter Regie des
korrupten Vorgängers von de Merode, für ein Massaker an den
Berggorillas verantwortlich waren.

Die friedlichen Tiere, eine besonders rare Spezies der großen
Menschenaffen, sind in keinem Zoo der Welt zu sehen, der




Virunga-Nationalpark ist weltweit ihr letztes Refugium.

Wie GEO weiter schreibt, droht dem Park aktuell noch ein weiterer
Eingriff, der nebenbei auch seinen Status als UNESCO-Weltnaturerbe
gefährden würde: der Plan des an der Londoner Börse notierten
Unternehmens Soco International, sich die Explorationsrechte für
Erdöl in einem zum Park gehörenden See zu sichern. Zwar versichern
Vertreter des Unternehmens, im Gorilla-Wald nicht operieren zu
wollen, doch würde die Erdölförderung in einem weltweit einzigartigen
Schutzgebiet nach den Worten des Parkchefs de Merode alles gefährden,
wofür er bislang gekämpft habe.

Bei news aktuell ist ein abrufbares Pressefoto der Berggorillas
erhältlich, das ausschließlich im Zusammenhang mit der GEO-Meldung
verwendet werden darf. Credit: Brent Stirton / Reportage by Getty /
for GEO

Unter www.geo.de/presse-download finden Sie das aktuelle Heftcover
zum Download.



Pressekontakt:
Maike Pelikan
GEO Kommunikation
Telefon +49 (0) 40 / 37 03 - 21 57
Telefax +49 (0) 40 / 37 03 - 56 83
E-Mail pelikan.maike(at)geo.de ; Internet www.geo.de


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Datum: 18.05.2012 - 10:00 Uhr
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