(ots) - Die Arbeitnehmer in Deutschland fordern eine
Vereinfachung des Steuersystems. Das ist das Ergebnis einer Umfrage
der IW Consult unter Arbeitnehmern, die im Auftrag der Initiative
Neue Soziale Marktwirtschaft und der WirtschaftsWoche durchgeführt
wurde. Um das Steuersystem zu vereinfachen, wäre die große Mehrheit
der Arbeitnehmer (82,3 Prozent) bereit, auf persönliche
Begünstigungen zu verzichten, wenn im Gegenzug die Steuersätze
gesenkt würden. Durchschnittlich benötigt jeder Beschäftigte pro Jahr
über 6 Stunden für das Sammeln von Belegen und die Erstellung der
Steuererklärung.
"Bei etwa 23 Millionen Steuererklärungen, die jedes Jahr abgegeben
werden, heißt das: Die deutschen Arbeitnehmer verbringen etwa 142
Millionen Stunden pro Jahr mit ihrer Steuererklärung. Wertvolle
Freizeit. Würde diese Zeit produktiv eingesetzt, könnte das
Wirtschaftswachstum um etwa 0,3 Prozentpunkte höher ausfallen",
erklärt Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM. "Der deutsche
Steuerdschungel muss gelichtet werden, indem Ausnahmen gestrichen und
im Gegenzug die allgemeinen Steuersätze gesenkt werden", fordert
Pellengahr als Konsequenz. So könne der Staat ohne Geld in die Hand
zu nehmen, Impulse für Wachstum und Lebensqualität setzen.
Über die Hälfte der Arbeitnehmer empfindet die Erstellung der
Steuererklärung als aufwendig. Nur jeder Achte hat dagegen gar keine
Probleme. In der Vergangenheit hat der Gesetzgeber immer wieder
versucht, das Steuersystem zu vereinfachen. Mit bescheidenem Erfolg.
Nur wenige Arbeitnehmer (elf Prozent) geben an, dass die Anfertigung
der Steuerklärung in den letzten fünf Jahren einfacher geworden sei.
Für mehr als drei Mal so viele (36,2 Prozent) ist der Aufwand
hingegen größer geworden.
13 Prozent der Arbeitnehmer geben gar keine Steuererklärung ab.
Davon meinen 28 Prozent, die Steuererklärung sei für sie zu
kompliziert, bzw. der Aufwand lohne sich nicht. 43,3 Prozent dieser
Gruppe haben ein zu geringes Einkommen und zahlen daher keine
Steuern.
Im Rahmen des IW-Arbeitnehmervotums wurden 1.000 Arbeitnehmer
zwischen dem 26. April und 6. Mai 2012 online befragt. Die Stichprobe
der Arbeitnehmer zwischen 16 und 65 Jahren wurde entsprechend der
Verteilung in Deutschland nach Schulbildung, Geschlecht und
Altersgruppen unterteilt. Arbeitnehmer ohne Schulbildung sind nicht
berücksichtigt. Die Umfrage ist Teil des Deutschland-Checks, einer
Dauerstudie im Auftrag der INSM und der WirtschaftsWoche.
Mehr Informationen im Internet unter www.deutschland-check.de
Pressekontakt:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Florian von Hennet, Tel. 030-27877-174, hennet(at)insm.de
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein überparteiliches
Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie wirbt für die
Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und gibt
Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche Politik. Die INSM wird
von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie
finanziert.