(ots) - Krisen kommen meist nicht überraschend /
Eigentümergeführte Unternehmen reagieren in der Regel schneller /
Gutes Geschäftsmodell, offene Kommunikation und glaubwürdige
Personalien sind Basis für erfolgreiche Tournarounds
Gerät ein Unternehmen in wirtschaftliche Schieflage, geschieht
dies in den seltensten Fällen ohne jegliche Vorwarnung. Stattdessen
gibt es zahlreiche ökonomische Kennzahlen, die über einen längeren
Zeitraum hinweg auf krisenhafte Entwicklungen hinweisen können. Dass
Unternehmen dennoch oftmals erst sehr spät darauf reagieren, liegt
nach Einschätzung von Michael Probst nicht selten am Management
selbst. "Oft will man die Krise nicht wahrhaben", sagte der Vorstand
der Hamburger Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO AG im Gespräch mit
dem Wirtschaftsmagazin 'impulse' (Ausgabe 6/2012, EVT 31. Mai). Es
sei einfach, so Probst, "Entwicklungen mit den Marktverhältnissen
oder auch politischen Veränderungen zu erklären". In der
Unternehmensführung herrsche dann "mitunter die Neigung zu sagen: Das
sieht nur schlimm aus, aber in Wahrheit sind wir gut aufgestellt". Da
bei eigentümergeführten Unternehmen im Krisenfall das eigene Vermögen
auf dem Spiel steht, attestiert Probst diesen in aller Regel ein
schnelleres Krisenmanagement als Firmen mit Fremdgeschäftsführung.
Zur Sanierung eines Krisen-Unternehmens sind laut Probst drei
Dinge entscheidend. Erstens müsse das Geschäftsmodell auf seine
Zukunftsfähigkeit hin überprüft werden: "Ein totes Pferd kann man
nicht mehr reiten", so der BDO-Vorstand in 'impulse'. Zweitens sei
ein offenes Bekenntnis des Unternehmens zur Krise ebenso wichtig wie
die klare Benennung aller für den Turnaround nötigen Maßnahmen. Und
drittens müsse mit dem Neuanfang zugleich auch eine besonnene
personelle Erneuerung einhergehen: "Es muss einen Kopf geben, der für
den Turnaround steht", betonte Probst. Damit ist jedoch nicht
zwangsläufig der Austausch des kompletten Managements gemeint.
"Wichtig ist, dass die alten Know-how-Träger in die Erneuerung
eingebunden werden."
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