PresseKat - COMPUTERBILD berichtet: "Gefällt-mir"-Klicks auf Facebook gibt's gegen Geld

COMPUTERBILD berichtet: "Gefällt-mir"-Klicks auf Facebook gibt's gegen Geld

ID: 650522

(ots) - Unternehmen kaufen "Gefällt-mir"-Klicks von
Anbietern wie Facebooktausch und Mysocialclix / Facebook-Nutzer
erhalten bis zu 5 Cent pro Klick / Und: Für jedes geteilte Videos
gibt es von Shareifyoulike rund 80 Cent / Facebook verurteilt den
Handel

Bei Facebook bedeuten viele Freunde viel Aufmerksamkeit. Das ist
auch für Unternehmen wichtig, die im sozialen Netzwerk präsent sein
wollen. Doch sein Netz zu erweitern dauert, und Anzeigen für die
Unternehmensseite im sozialen Netzwerk kosten 40 bis 60 Cent - wenn
denn ein Nutzer darauf klickt. Spezielle Anbieter bieten eine bequeme
und günstige Alternative: Sie verkaufen "Gefällt-mir"-Klicks. Die
Fachzeitschrift COMPUTERBILD ging dem Geschäftsmodell auf den Grund
(Heft 13/2012, ab Samstag am Kiosk).

Sie heißen Facebooktausch, Mysocialclix, Fanslave oder Fandealer
und bieten ihren Kunden "Gefällt-mir"-Klicks - sogenannte "Likes" -
für je rund 20 Cent an. Die Klicks kommen von echten
Facebook-Nutzern, die dafür bis zu 5 Cent pro Klick vom Anbieter
kassieren. Mitmachen kann jeder, der bei Facebook angemeldet ist und
sich bei einem der Portale einklinkt. Dort gibt es dann mitunter
täglich Auftragslisten, die der Facebooker einfach abarbeitet.
COMPUTERBILD hat es ausprobiert und unter anderem für Facebooktausch
geklickt: Für 237 Likes gab es 254 Punkte. An nur zwei Tagen kamen so
etwa 4,60 Euro zusammen. Im Monat sind für fleißige Klicker durchaus
zweistellige Beträge drin. Bei den Recherchen fielen dementsprechend
Facebook-Mitglieder auf, die regelmäßig für zehn bis fünfzehn
Unternehmen pro Minute den "Gefällt-mir"-Knopf geklickt haben - in
Einzelfall rund 500 Likes pro Monat.

Für die zahlenden Unternehmen lohnt sich der Freunde-Kauf, denn
jeder Klick löst eine Kettenreaktion aus: Auf der Pinnwand des
Facebook-Nutzers erscheint, was ihm gefällt. So werden wiederum seine




Freunde auf das Unternehmen aufmerksam. Ein gekaufter Freund bringt
also unter Umständen viele weitere - gratis.

Die meisten Freunde-Käufer sind wenig bekannte Künstler und kleine
Firmen. Doch auch große Unternehmen sind dabei: Beim Portal Fandealer
etwa der Milchriese Hohmann mit Produkten wie Almette und Patros.
Gegenüber COMPUTERBILD dementierte Hohmann die Zusammenarbeit mit
Fandealer. Die Premium-Marken Mercedes und Warsteiner nutzen wie
andere Unternehmen einen zweiten Weg: Sie zahlen über den Anbieter
Shareifyoulike Facebook-Nutzern etwa 80 Cent für jedes Werbevideo,
das sie mit ihren Freunden bei Facebook teilen. Mercedes und
Warsteiner bestätigten den Auftrag. Die Unternehmen sind vom Erfolg
der Strategie überzeugt.

Doch der Freunde-Handel stellt nicht nur die Idee von Facebook auf
den Kopf, nach der sich Menschen im Netzwerk über echte und ehrliche
Interessen austauschen. Es hat das Zeug dazu, das Geschäftsmodell von
Facebook zu unterwandern: Das gerade börsennotierte Unternehmen
verdient mit Werbung für Facebook-Seiten von Unternehmen viel Geld.
Bei Facebook stoßen die Freunde-Händler daher auf wenig Gegenliebe.
Ein Sprecher sagte gegenüber COMPUTERBILD: "Wir verurteilen Ansätze,
die den Handel mit Facebook-Fans betreffen und prüfen solche Hinweise
selbstverständlich." Doch das Geschäft der Verkaufs-Portale läuft
nach wie vor prächtig. Der Freunde-Handel hat sogar schon Ebay
erreicht: dort kosten 2000 Freunde aktuell etwa 66 Euro. Und bei
sogenannten "Likerallys" gewinnt der Nutzer Geld, der die meisten
"Gefällt-mir"-Klicks pro Monat schafft. Der Spitzenreiter im Mai
brachte es auf über 1300 Likes.

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Freundesnetzwerk -
www.computerbild.de/cb-Special-Facebook-6100194.html



Pressekontakt:
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