(ots) - Mehr war nicht zu erwarten, mehr war auch nicht
möglich. Politisch, mit "Kraft und Nachdruck" wollen Kanzlerin Merkel
und der russische Präsident Putin die Lösung der Syrien-Krise
vorantreiben. Das klingt angesichts des seit Monaten anhaltenden
Grauens in dem Land flau, ist aber wohl das höchste der Gefühle.
Merkel kennt den russischen Bären nur allzu gut. Wer ihn mit harschen
Äußerungen wie aus Frankreich und den USA reizt oder vergrätzt,
gewinnt nichts. Denn auf dem internationalen Parkett gilt der
Grundsatz: Gegen Putins Russland kann kein Konflikt gelöst werden.
Der in Syrien schon gar nicht. Das Land ist ein enger Verbündeter der
einstigen Supermacht. Genau deshalb ist es geradezu abenteuerlich vom
Präsidenten zu behaupten, man liefere keine Waffen dorthin. Das
Gegenteil ist bekanntlich der Fall. Eine Lösung der Krise lässt
weiter auf sich warten. Dass Putin immerhin so deutlich vor einem
Bürgerkrieg gewarnt hat, könnte ein Hinweis gewesen sein, dass er den
Druck auf den Schlächter Assad erhöhen will. Das bleibt jetzt
abzuwarten. Deutsche und Russen sind jedenfalls auffallend darum
bemüht, die Syrien-Frage von den bilateralen Beziehungen beider
Länder abzukoppeln. Das war gestern nach dem kurzen Antrittsbesuch
des neuen und alten Präsidenten Putin unüberhörbar. Erst ging es um
die Zusammenarbeit auf dem immer wichtiger werdenden Wirtschafts- und
Energiesektor, dann um die kulturellen Beziehungen, schließlich um
die internationalen Probleme. Merkel und Putin wollten dadurch wohl
auch dem Eindruck entgegentreten, ihr Verhältnis wäre gestört.
Zumindest auf Arbeitsebene ist es das nicht.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik(at)lr-online.de