(ots) - GEO, der Verein Naturpark Pfälzerwald e.V.,
SYCOPARC und die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland Pfalz riefen auf
zur großen Natur-Inventur
Über 100 Experten für Flora und Fauna und rund 1.000 Besucher des
umfangreichen Exkursionsprogramms erforschten gestern das
Artenvorkommen im deutsch-französischen Biosphärenreservat. Sie
dokumentierten dabei mit viel Sachverstand eine schier unglaubliche
Natur-Vielfalt: Rund 1.500 verschiedene Arten sammelten und
bestimmten die Forscher - und das binnen genau 24 Stunden.
Jens Schröder, Stellvertretender Chefredakteur GEO: "Als eines der
größten zusammenhängenden Waldgebiete Europas ist der Pfälzerwald wie
geschaffen für unsere Aktion. Mit seinen Lebensräumen von Felsbiotop
über Magerrasen, Mooren und Bachtälern ist er nicht nur spektakulär
schön. Er ist auch ein einzigartiger Ausbreitungs-Hotspot für viele
hochspezialisierte Tiere und Pflanzen, die hier ein Rückzugsgebiet
gefunden haben. Und die sich von hier aus bei guten Bedingungen
wieder weiter verbreiten können. Das haben unsere Experten heute
eindrucksvoll dokumentiert."
Insgesamt konnten rund 80 Vogelarten in dem klar umgrenzten Gebiet
nachgewiesen werden. Es wurden unter anderem gefährdete Wanderfalken
(Falco peregrinus) und Kolkraben (Corvus corax) gesichtet. Als
besonders erfreulich stuften die Experten die Vorkommnisse von
Wespenbussard (Pernis apivorus) und Baumfalke (Falco subbuteo),
beides seltene Arten in Rheinland-Pfalz, ein.
Besonders hervorzuheben bei den Höheren Pflanzen waren die Funde
des stark gefährdeten Traunsteiners Knabenkrautes (Dactylorhiza
traunsteineri) und der Berg-Platterbse (Lathyrus linifolius),
Pflanzen, die vornehmlich in den Alpen verbreitet sind und nun auch
im Pfälzerwald vorkommen. Außerdem konnte der Wasserschierling
(Cicuta virosa), in der Roten Liste von Rheinland-Pfalz als gefährdet
eingestuft, erfasst werden.
Auch bei den Schmetterlingen gab es besondere Funde. So konnten
gestern etwa 140 Schmetterlingsarten bestimmt werden. Dokumentiert
wurden unter anderem der Moosbeeren-Perlmutterfalter (Argyronome
aquilonaris), der in der Roten Liste Rheinland-Pfalz als vom
Aussterben bedroht eingestuft wird. In Rheinland-Pfalz ist das
Dahner Felsenland sein einziger Standort. Der Gesprenkelte
Pappelspanner (Stegania cararia) wurde erstmals am GEO-Tag in der
Südpfalz entdeckt. Nach langer Zeit wurde der in Rheinland-Pfalz
stark gefährdete Purpurbär (Rhyparia purpurata) wieder nachgewiesen.
Aufbauend auf den Erkenntnissen dieses Aktionstages werden sich
nun die GEO-Reporter auch weitergehenden Fragen widmen: "Wie
verbreiten sich Tiere und Pflanzen überhaupt?", "Welche Wege gehen
Tiere und Pflanzen und an welche Grenzen stoßen sie dabei?" Die
Ergebnisse dieser großen Recherche werden in der September-Ausgabe
von GEO zu lesen sein.
Pressebilder vom GEO-Tag der Artenvielfalt im Pfälzerwald finden
Sie zum Download unter www.geo.de/aktion2012 im Kasten
"Presseinformation".
Pressekontakt:
Maike Pelikan
GEO Kommunikation
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