(ots) - "Es wird einsam um die Kanzlerin in Europa.
Und damit um die von einer großen Mehrheit der Deutschen geteilte
Einstellung, dass im Gegenzug für Milliardenhilfen fest vereinbarte
Sparbeschlüsse auch umgesetzt werden müssen. Die Macht des neuen
französischen Präsidenten François Hollande ist mit der
Parlamentswahl noch ein Stück größer geworden. Und ihm geht es mehr
ums Geld ausgeben als ums Sparen. So denkt er an einen
EU-Wachstumspakt von 120 Milliarden Euro. Auch Merkels einstiger
Lieblings-Italiener Mario Monti mag als Regierungschef kein
Sparkommissar mehr sein.
Kein Wunder, dass sich die Griechen Hoffnung machen, das Sparpaket
aufweichen und von Konjunkturpakten profitieren zu können. Denn neben
der großen Spar-Ablehnungsgeste der linksradikalen Syriza hat ja auch
die konservative Nea Dimokratia klargemacht, dass sie das Sparpaket
abmildern will. Ãœberraschen muss das niemanden. Wenn Spanien
rücksichtsvoll behandelt wird beim Sparen, stößt man Portugiesen oder
Iren, die schmerzhafte Einschnitte vollziehen, vor den Kopf. Und
weckt Begehrlichkeiten. Das läuft auf eine Einladung hinaus, sich in
neue Schulden zu stürzen."
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