(ots) - Scharfe Kritik an den zunehmenden Angriffen auf
Christen im Sudan übt der Sudanbeauftragte des Rates der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Volker Faigle. "Obwohl die
sudanesische Regierung bei offiziellen Anlässen sich positiv zu
Religionsfreiheit und dem Schutz der Minderheiten äußert, nimmt die
Bedrängnis für Christen in diesem Lande auf besorgniserregende Weise
zu."
Wenige Wochen nach der Zerstörung der Bibelschule der Sudan
Evangelical Presbyterian Church wurde am 18. Juni das anglikanische
Kirchengebäude St. John's in Haj-Yousif (Khartum) vollständig
verwüstet. Einem Schreiben des Diözesanbischofs Ezekiel Kondo,
Khartum, zufolge, sei die Zerstörung auf Anweisung des zuständigen
Ministeriums für "Housing and Planning" unter Beteiligung zahlreicher
sudanesischer Sicherheitskräfte erfolgt.
Bischof Kondo habe betont, dass sich die Kirchenleitung seit
Jahrzehnten um die legale Absicherung des Kirchengrundstücks in
Haj-Yousif bemühe, eine Anerkennung durch staatliche Stellen sei
bislang aber verweigert worden. Nun sei in einer Nacht- und
Nebelaktion eine "überaus zerstörende, schmerzhafte und
niederschmetternde Antwort erfolgt".
"Zerstörung von Kircheneigentum und Verbrennung von Bibeln sind
ernsthafte Hinweise darauf, dass Christen im Sudan mehr und mehr ihr
Existenzrecht strittig gemacht wird. Dies steht nicht nur in krassem
Widerspruch zur sudanesischen Verfassung, sondern stellt auch eine
eklatante Verletzung des Menschenrechts auf Religionsfreiheit dar",
unterstreicht der Sudanbeauftragte Volker Faigle.
In einem Schreiben an die anglikanische Kirche in Khartum habe er
die Solidarität der Evangelischen Kirche in Deutschland mit den
betroffenen Kirchen "und allen, die im Sudan um ihre Zukunft bangen",
bekräftigt. "Die EKD und die im Sudan Ecumenical Forum (SEF)
zusammengeschlossenen kirchlichen Partner werden sich auch weiterhin
in Zusammenarbeit mit dem Sudanesischen Kirchenrat für eine
friedliche Entwicklung im Sudan und dem seit knapp einem Jahr
unabhängigen Süd Sudan einsetzen."
Hannover, 25. Juni 2012
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick
Pressekontakt:
Evangelische Kirche in Deutschland
Reinhard Mawick
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: reinhard.mawick(at)ekd.de