(ots) - Ein Jahr nach der Unabhängigkeit hat sich nach
Einschätzung der Diakonie Katastrophenhilfe im Südsudan die
humanitäre Situation stark verschlechtert. Als Gründe nennt Martin
Kessler, Leiter des evangelischen Hilfswerks, Konflikte mit dem
Nordsudan um Grenzverlauf, Ölfelder und Gebühren für die
Öldurchleitung sowie gewaltsame Auseinandersetzungen im Südsudan. Die
Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt die notleidende Bevölkerung,
fordert aber auch entschieden eine politische Lösung der Konflikte.
"Nach mehr als zwei Jahrzehnten Bürgerkrieg haben die Menschen mit
der Unabhängigkeit des Staates Südsudan am 9.Juli 2011 die Hoffnung
auf Frieden verbunden", erläutert Kessler. Der Streit um
Öldurchleitungsrechte mit dem Nordsudan gipfelte darin, dass der
Südsudan die Ölförderung einstellte. Damit fallen 98 Prozent der
staatlichen Einnahmen weg.
Die ökonomischen Folgen sind Inflation, Sparmaßnahmen und Mangel
an staatlichen Basisleistungen. Gleichzeitig steht der junge Staat
vor größten Herausforderungen. 405.000 Rückkehrer aus dem Norden sind
zusammen mit 170.000 Binnenvertriebenen zu versorgen. Außerdem leiden
die Menschen unter den Folgen von regionalen Ãœberschwemmungen und
Dürren.
Die Diakonie Katastrophenhilfe warnt vor einer Zuspitzung der
humanitären Krise und ruft dazu auf, die Betroffenen nicht zu
vergessen. Das evangelische Hilfswerk unterstützt mit Mitteln des
Auswärtigen Amtes Nothilfemaßnahmen für Flüchtlinge in der südlichen
Provinz Jonglei und finanziert Basisgesundheitsdienste in Rumbek und
Cueibet. Gemeinsam mit dem kirchlichen Netzwerk ACT-Alliance bereitet
das Hilfswerk weitere Maßnahmen zur Unterstützung von Rückkehrern und
Flüchtlingen aus den Grenzregionen vor.
Mit der aktuellen Kampagne "Die größte Katastrophe ist das
Vergessen" will die Diakonie Katastrophenhilfe auf humanitäre Themen
wie "Flucht und Vertreibung" aufmerksam machen.
Für ihre Hilfe bittet die Diakonie Katastrophenhilfe um Spenden,
Kennwort: "Sudan".
Diakonie Katastrophenhilfe: Konto 502 502, Evang.
Darlehensgenossenschaft, BLZ 2106 0237 oder online:
www.diakonie-katastrophenhilfe.de
Caritas international: Konto 202, Bank für Sozialwirtschaft
Karlsruhe, BLZ 660 205 00 oder www.caritas-international.de
Pressekontakt:
Rainer Lang: 0174 312 000