(ots) -
- Etwas mehr als die Hälfte der kommunalen Experten beurteilen die
Bedingungen der Kreditaufnahme derzeit als "gut"
- Nachfrage nach langfristigen Investitionskrediten eher
unterdurchschnittlich; Kassenkreditnachfrage hingegen weiterhin
auf hohem Niveau
- Hoher energetischer Sanierungsrückstand weist auf Hemmnisse bei
der Umsetzung hin
51 % der kommunalen Finanzexperten, die von der KfW Bankengruppe
im Rahmen der aktuellen Blitzbefragung zu den derzeitigen
Finanzierungsbedingungen befragt wurden (Befragungszeitraum: Ende Mai
bis Mitte Juni), beurteilen die Bedingungen der Kreditaufnahme für
kommunale Investitionsprojekte als "gut". Lediglich 9 % stufen diese
als "schlecht" ein. Auch auf Sicht von sechs Monaten rechnen immerhin
noch 45 % mit guten Kreditaufnahmebedingungen, 14 % gehen von einer
Verschlechterung aus. "Dieses Ergebnis erscheint durchaus plausibel
vor dem Hintergrund der von der EZB durchgeführten
'Liquiditätsspritzen' sowie dem unsicheren europäischen Marktumfeld,
in dem Deutschland nach wie vor als sicherer Hafen gilt", sagt Dr.
Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe.
Die Nachfrage nach Kassenkrediten wird sich auch weiterhin auf
hohem Niveau bewegen. Fast die Hälfte der befragten Kommunalexperten
schätzt diese derzeit als hoch ein, insbesondere kommunale Experten
aus größeren (> 100 Tsd. Einwohnern) Kommunen. Auf Sicht von sechs
Monaten ist sogar mit einem leichten Anziehen zu rechnen. Die
Nachfrage nach langfristigen Investitionskrediten erweist sich
dagegen aktuell wie auch in naher Zukunft als eher
unterdurchschnittlich. Zudem ist nicht mit einer deutlichen Belebung
der kommunalen Investitionstätigkeit in den kommenden sechs Monaten
zu rechnen.
Die energetische Sanierung kommunaler Gebäude kann über die
Erhöhung der Energieeffizienz einen wesentlichen Beitrag zum
Klimaschutz leisten. Allerdings stehen die Kommunen hierbei noch vor
großen Herausforderungen: 90 % der befragten Kommunalexperten stufen
den energetischen Sanierungsrückstand als gravierend oder nennenswert
ein. Rund 98 % messen der energetischen Sanierung dementsprechend
eine große (51,3 %) oder gewisse (47,0 %) Bedeutung für die kommunale
Investitionstätigkeit im laufenden Jahr bei.
Der bestehende energetische Sanierungsrückstand weist jedoch auf
Hemmnisse bei der Umsetzung solcher Vorhaben hin.
Finanzierungsprobleme der Kommunen stehen dabei mit 73 % der
Nennungen an erster Stelle. "Dies ist ein Hinweis darauf, dass die
Haushaltslage - trotz konjunkturbedingter Steuermehreinnahmen - für
sehr viele Kommunen das entscheidende Hindernis ist, die
erforderlichen Investitionen in ihre Zukunftsfähigkeit zu tätigen",
sagt Dr. Irsch. Weitere Hemmnisse stellen die als nicht ausreichend
angesehene Höhe der Fördermittelausstattung (38,1 %), hohe
gesetzliche Mindeststandards (32 %, Stichwort ENEV 2009) sowie hohe
bürokratische Hürden (31,9 %; z.B. spezielle Anforderungen für
denkmalgeschützte Gebäude, Brandschutzanforderungen, barrierefreier
Zugang etc.) dar.
Hinweis:
Für die aktuelle "Blitzbefragung Kommunen" wurden insgesamt 458
Finanzverantwortliche der Kämmereien aus Städten, Gemeinden,
Landkreisen und kommunalen Spitzenverbänden befragt (Rücklaufquote 31
%). Ziel der Befragung (Befragungszeitraum: Ende Mai bis Mitte Juni)
ist es, ein regelmäßig aktuelles Stimmungsbild zur kommunalen
Investitionstätigkeit und Finanzierung sowie zu aktuellen
kommunalpolitischen Themen zu gewinnen. Die Ergebnisse der 1.
Blitzbefragung Kommunen wurden im Dezember 2011 veröffentlicht.
Die Blitzbefragung finden Sie im Internet unter
www.kfw.de/kommunen-blitzbefragung.
Tipp: Interessierte Kommunen oder kommunale Unternehmen finden
Informationen zu Investitionsprogrammen der KfW und die Programme zur
Unterstützung der Energiewende unter: www.kfw.de/infrastruktur.
Die KfW modernisiert sich. Ein Foto des neuen Logos steht unter
www.kfw.de/logo zum Download bereit.
Weitere Informationen zum KfW-Markenrelaunch unter
www.bank-aus-verantwortung.de.
Pressekontakt:
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