(ots) - Einige Exporteure verlangen bereits Vorkasse
Hamburg, 24. Juli 2012 - Der Export in EU-Krisenländer wird für
deutsche Unternehmen immer stärker zum schwer kalkulierbaren Risiko.
Wie das Wirtschaftsmagazin 'impulse' (Ausgabe 8/2012, EVT 26. Juli)
berichtet, raten Experten zu besonderer Vorsicht und Risikovorsorge.
"Exporteure sollten zumindest wissen, wo mögliche Risiken lauern",
erklärt der für Mittelstandsthemen zuständige Partner bei der
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young Peter Englisch und rät
Unternehmern, jetzt die Verträge genau zu prüfen, denn "jeder
Unternehmer, der viel exportiert, hat im Fall eines Euro-Crashs ein
Problem". Sinnvoll sei es auch, zu überprüfen, wie schnell die
firmeneigene IT auf andere Währungen für die Konten umgestellt werden
kann.
Beim Export in EU-Krisenstatten droht laut 'impulse' vor allem ein
Währungsrisiko: Kunden könnten plötzlich nicht mehr in Euro, sondern
in einer neuen weichen Landeswährung zahlen. "Der Gläubiger einer
Geldforderung trägt das Inflationsrisiko", warnt Peter Etzbach von
der Kölner Anwaltskanzlei Oppenhoff & Partner. "Gläubiger sollten
daher grundsätzlich versuchen durchzusetzen, dass die Schuldwährung
die Währung ist, die in Deutschland gilt." In den meisten Verträgen
im Euro-Raum sei dieser Punkt meist nicht präzise definiert.
Pocht der Warenkäufer im Ausland erfolgreich darauf, in seiner
neuen Landeswährung zu zahlen, kann es teuer werden. Auch weil
fraglich ist, ob man die neue Währung überhaupt außer Landes und
umgetauscht bekommt. Michael Klein von der Frankfurt School of
Finance erwartet, dass diese Länder dann "wieder Währungskontrollen
einführen" und somit "harte Devisen knapp werden, weil jeder Staat
sie horten wird". Aus diesen Gründen sollen erste Exporteure laut
'impulse' schon dazu übergegangen sein, von ihren Geschäftspartnern
im Ausland Vorkasse zu verlangen.
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