(ots) - Anlässlich des zweiten Jahrestages der
Flutkatastrophe in Pakistan fordert die Frankfurter Hilfs- und
Menschenrechtsorganisation medico international, gemeinsam mit seinen
pakistanischen Partnern HANDS, PILER und SLRC die vollständige
Entschädigung der Flutbetroffenen, eine umfassende Landreform und
Veränderung der feudalen Machtverhältnisse auf dem Land.
"Noch immer leben viele der Flüchtlinge in Lagern oder in den
Slums von Karatschi und Hyderabad. Viele der Dörfer, Straßen,
Brücken, ungezählte Häuser, Schulen, Gesundheitseinrichtungen sind
nicht wiederaufgebaut. In den besonders hart getroffenen Gebieten
steht auf den verschlammten Feldern nach wie vor das Wasser",
berichtet Thomas Seibert, Südasienreferent von medico international.
Angesichts dieser Verhältnisse ruft die pakistanische
Zivilgesellschaft die internationalen Hilfsorganisationen auf, den
schwierigen Wiederaufbau und die Versorgung der Binnenflüchtlinge
weiter zu unterstützen.
Getroffen haben die Fluten vor allem die Millionen von Landlosen,
die als Pachtbauern die Felder von Großgrundbesitzern bearbeiten
müssen. Obwohl die Menschen nicht nur ihren Hausrat, sondern ihre
gesamte Ernte und alles Saatgut verloren haben, bestehen die
"Landlords" auf der vollen Erstattung des Pachtzinses: Wer nicht
zahlen kann, soll unentgeltlich arbeiten. Deshalb weigern sich viele
Familien, aus den Lagern oder Slumansiedlungen aufs Land
zurückzukehren und versuchen als Tagelöhner in den Städten zu
überleben.
Hinzu kommt, dass der pakistanische Staat nur die erste Rate der
zugesagten individuellen Entschädigungen ausgezahlt hat: etwa 170 von
insgesamt 860 Euro pro Familie. "Von unserer eigenen Regierung", so
Karamat Ali vom medico-Partner PILER, "fordern wir, dazu endlich alle
notwendigen Mitteln bereitzustellen und deshalb die
Verteidigungsausgaben ebenso drastisch zu reduzieren wie die
Rückzahlung der Auslandsschulden."
Weitere Informationen zur Arbeit der pakistanischen medico-Partner
auf: http://www.medico.de/projekte/pakistan/
Pressekontakt:
Für Nachfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an den
medico-Südasienreferenten, Thomas Seibert: Tel. 0160-97557350 oder
seibert(at)medico.de