(ots) - Für einen Werderaner läuft der olympische
Wettbewerb bereits, drei weitere fiebern dem Start am Wochenende
entgegen. Wenn am Freitagabend die 30. Olympischen Sommerspiele in
London eröffnet werden, dann drückt der SV Werder Bremen gleich vier
Athleten die Daumen. Neben Francois Affolter, der mit der Schweizer
Olympia-Auswahl um Medaillen kämpft, stehen aus Werders künftiger
Tischtennis-Bundesliga-Mannschaft gleich drei Akteure in London an
der Platte: Werders Neuzugang Chih-Yuan Chuang für Taiwan, Paul
Drinkhall für Großbritanien und der Rumäne Adrian Crisan.
Für Francois Affolter gingen die Spiele doppelt ärgerlich los.
Zunächst setzte Trainer Tami überraschend auf Affolters Teamkollegen
Schär in der Innenverteidigung und verbannte damit den Werderaner 90
Minuten auf die Bank. Dann schafften es die favorisierten Eidgenossen
nicht, im Spiel gegen Gabun den ersten Dreier zu holen. Bei der
ersten Olympia-Teilnahme der Schweizer Fußballer seit 84 Jahren
erreichten die Alpenkicker nur ein 1:1 (1:1). Zwar konnte Mehmedi per
Elfmeter schon nach fünf Minuten die Favoriten in Führung bringen,
doch die Zentralafrikaner glichen noch kurz vor der Pause durch
Aubameyang aus. In dieser Szene fälschte ausgerechnet
Affolter-Vertreter Schär, den Ball so unglücklich ab, dass der
afrikanische Angreifer völlig frei vor dem Tor des Wolfsburgers
Benaglio einschieben konnte (45.).
Zwölf Minuten vor dem Ende schadete sich das Affolter-Team auch
noch völlig unnötig selbst, als der gelb-vorbelastete Buff mit dem
Ball in den Strafraum der Afrikaner dribbelte, leicht berührt wurde,
sich fallen ließ und wegen einer Schwalbe gelb-rot sah. In Unterzahl
änderte sich jedoch für die Eidgenossen nichts mehr am Spielergebnis.
Bereits am Sonntag geht es in der Affolter-Gruppe B mit den Spielen
Schweiz gegen Südkorea und Mexiko gegen Gabun weiter.
Tischtennis-Trio am Wochenende aktiv
Die grün-weißen Tischtennis-Athleten werden ab dem Wochenende
aktiv in das Geschehen eingreifen. Vor allem Werders Neuzugang
Chih-Yuan Chuang geht mit großen Hoffnungen in die 30. Olympischen
Sommerspiele, seinen Halbfinaleinzug in Athen 2004 würde der
Taiwanese gerne wiederholen. Dazu muss jedoch alles passen, bereits
in der dritten Runde trifft der 31-jährige voraussichtlich auf den
Plüderhauser Aleksandar Karakasevic (Serbien).
Gelingt der Auftakt, könnte Chuang zwei Runden später entweder der
deutschen Medaillenhoffnung Timo Boll oder dem zukünftigen
Teamkollege Adrian Crisan (Rumänien) gegenüber stehen. Crisan steigt
ebenfalls in der dritten Runde ein und hätte nach gelungener Premiere
dementsprechend gleich den Düsseldorfer Boll als Kontrahenten. In
Bremen verfolgt Cristian Tamas das Geschehen in der britischen
Hauptstadt mit gesteigertem Interesse, "denn sowohl das eventuelle
Duell Boll gegen Crisan als auch gegen Chuang ist für uns
interessant.
Gleich am zweiten Spieltag beim Heimspiel gegen Düsseldorf kann es
ja zu den gleichen Begegnungen kommen." Insgesamt sieht der
Werder-Trainer schwierige Aufgaben auf seine Schützlinge zukommen,
"aber so ist das eben bei Olympia, da muss man einfach über sich
hinauswachsen. Es ist bloß schade, dass Chuang ganz knapp die
Setzposition vier verpasst hat, dann wäre der Weg vielleicht ein ganz
klein wenig leichter geworden."
Werders Neuzugang Chih-Yuan Chuang nutzt die Zeit in London für
eine intensive Vorbereitung. Zunächst darf jedoch Paul Drinkhall in
Londoner Excel-Arena an den Tisch. Die englische Tischtennis-Hoffnung
wird in der ersten Runde auf den Sieger des Qualifikationsspiels
zwischen Ibrahem Al-Hasan (Kuwait) und Saheed Idowu (Kongo) treffen.
Läuft es gut für den "Lokalmathadoren", könnte es in der dritten
Runde gegen einen deutschen Nationalspieler gehen, Dimitrij Ovtcharov
wartet dort auf den Sieger der vorherigen Runden. "Für Paul ist es
natürlich ein Traum, im eigenen Land seine Farben vertreten zu
dürfen. Er ist noch jung, kann sich dort aber mit den besten Spielern
der Welt messen. Vielleicht gelingt ihm ja mit der Unterstützung
seiner Landsleute eine kleine Ãœberraschung", so Cristian Tamas.
Die ersten Bälle fliegen ab Samstagmorgen über den Tisch, Paul
Drinkhall wird dann am Nachmittag zu seinem ersten Einsatz kommen.
Adrian Crisan und Chih-Yuan Chuang können sich jedoch noch etwas
länger auf das Turnier vorbereiten, ihre Drittrunden-Begegnungen sind
am Montagvormittag angesetzt.
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