Dank programmierbarer StöĂelbewegung bietet die FormMaster FM500-6 SDT von Schuler ein breites Anwendungsspektrum
(firmenpresse) - Höhere Ausbringung, höhere Transportsicherheit und höhere Produktvielfalt: Diese Vorteile vereint die FormMaster FM500-6 SDT von Schuler. Mit ihr liefert der Göppinger Pressenhersteller jetzt die weltweit erste horizontale Mehrstufenpresse zur Drahtumformung mit ServoDirekt-Technologie (SDT). Erstmals kann bei einem horizontalen Drahtumformer die StöĂelbewegung nahezu frei programmiert werden.
Der ServoDirekt-Antrieb beschert der FormMaster FM500-6 SDT von Schuler gleich mehrere neue Eigenschaften. Bislang konnte etwa die LĂ€nge der produzierten Schrauben und anderen komplexen technischen Massenteile nur auf Kosten der Hubzahl vergröĂert werden, weil fĂŒr den Transport von einer Station zur nĂ€chsten eine bestimmte Mindestzeit erforderlich ist. âDurch den Servo-Antrieb können wir die StöĂelbewegung jetzt gezielt beeinflussen, wodurch sich die TeilelĂ€nge bei gleicher Hubzahl um 20 Prozent vergröĂertâ, erklĂ€rt Andreas Kress, Sales Director Forging bei der Schuler Pressen GmbH. Das Anwendungsspektrum wĂ€chst durch die frei programmierbare Kinematik deutlich.
Auch die Ausbringungsleistung kann mit der FM500-6 SDT spĂŒrbar gesteigert werden. âDie QualitĂ€t leidet in beiden FĂ€llen nicht, weil die Umformgeschwindigkeit innerhalb der Umformzone dieselbe istâ,
betont Kress. Lediglich davor und danach, in der RĂŒckzugsbewegung, erhöht sie sich. âIn der Folge reduziert sich letztlich auch die Zykluszeit durch die optimierte Bewegungscharakteristikâ, fĂŒgt Produktmanager Hein Schönau hinzu.
Auch kleine Hubzahlen möglich
AuĂerdem stellen Servomotoren â anders als konventionelle Pressen-Antriebe mit Schwungrad â auch bei kleinen Hubzahlen, wie sie bei kritischen Umformbedingungen nötig werden können, nahezu ihr volles Arbeitsvermögen zur VerfĂŒgung. âWĂ€hrend das verfĂŒgbare Arbeitsvermögen bislang von der GröĂe des Schwungrades und seiner Drehzahl abhing, können Servomotoren schon bei geringen Drehzahlen auf ihr Nennmoment zugreifenâ, erlĂ€utert Schönau. Wer schon mal mit einem Elektro-Auto gefahren ist, kennt den Effekt: Man lĂ€sst jeden Sportwagen und jedes Motorrad an der Ampel stehen, weil von Anfang an das volle Drehmoment abrufbar ist.
Davon profitiert auch die Einricht- und Tryout-FunktionalitĂ€t bei der FormMaster: Die StöĂelgeschwindigkeit ist bei voller Presskraft variabel regulierbar, und VorwĂ€rts- sowie RĂŒckwĂ€rtsfahren sind ohne Zeitverzögerung möglich. Durch die âQuick Liftâ-Funktion fĂ€hrt die Presse sofort frei. âDas ermöglicht eine noch schnellere und sichere Inbetriebnahme von Werkzeugenâ, fasst Kress zusammen. Zudem sinkt der Aufwand fĂŒr Wartung und Service, weil in der Servopresse weniger mechanische Bauteile â wie etwa Schwungrad, Kupplungs-Bremskombination, Antriebsriemen oder StöĂelverriegelung â verbaut sind.
Die erste FormMaster des neuen Typs mit einer Presskraft von 500 Tonnen wird Schuler voraussichtlich Anfang Dezember 2012 an den Automobil-Zulieferer A.+E. Keller aus Arnsberg liefern, ein Spezialist auf dem Gebiet der Kaltumformtechnik. Die Bestellung war erst im September des Vorjahres aufgegeben worden. Und die zweite Bestellung ist ebenfalls schon eingegangen: Beijing Singu Keller Automotive Parts, ein Joint Venture von A.+E. Keller in China, hat erst kĂŒrzlich eine FM630-6 SDT mit 630 Tonnen Presskraft bei Schuler geordert â sozusagen der groĂe Bruder der FM500-6 SDT.
Die Maschinenbaureihe FormMaster hatte der Technologie- und WeltmarktfĂŒhrer im Bereich Umformtechnik erstmals Mitte der 90-er Jahre vorgestellt. âDie Anlagen waren schon damals ihrer Zeit vorausâ, erinnert sich Sales Director Kress. Zwischenzeitlich hatte sich die Firma Wafios aus Reutlingen, ein Hersteller von Maschinen zur Drahtbearbeitung, um Produktion und Betrieb der Anlagen gekĂŒmmert. 2009 kaufte Schuler dann die Rechte zurĂŒck.
Transportsicherheit verbessert
Die Modelle der FormMaster-Serie verfĂŒgen ĂŒber fĂŒnf bis sieben Umformstufen, ein Draht-Einzugssystem und ein NC-Transfersystem, das nach dem Schnitt einzelne Bauteile mit Hilfe von Zangen abwĂ€rts bewegt. Sie lassen sich im Bedarfsfall leicht austauschen. âMit der FM500-6 SDT haben wir die Transportsicherheit noch einmal verbessertâ, ergĂ€nzt Schönau. Die Bauteile können mit einer Geschwindigkeit maximal 90 StĂŒck pro Minute hergestellt werden.
Dadurch, dass die Umformstufen ĂŒbereinander angeordnet sind, ist der Werkzeugraum besonders leicht zugĂ€nglich. Die Werkzeuge selbst lassen sich mit wenigen Handgriffen schnell wechseln und bereits auĂerhalb der Presse voreinstellen. âDamit lassen sich auch kleinere LosgröĂen wirtschaftlich herstellenâ, stellt Kress klar. Je nach Modell variieren die Leistungsdaten. Die Presskraft reicht von 80 bis 850 Tonnen, bei der FM500-6 SDT sind es 500 Tonnen. Der maximale Drahtdurchmesser betrĂ€gt zwischen 12 und 48 Millimeter (FM500-6 SDT: 30 Millimeter), die Ausbringung liegt zwischen 45 und 220 Teilen pro Minute (FM500-6 SDT: 90 Teile pro Minute).
Extrem steifer Rahmen
Das Bediensystem gibt einen umfassenden Ăberblick ĂŒber den Zustand der Anlage und erlaubt die ProzessĂŒberwachung. Alle Meldungen werden im Klartext angezeigt und fĂŒr die langfristige Fehleranalyse archiviert; Maschinenbilder ermöglichen eine visuelle Fehlerdiagnose. Auch die teilespezifischen Werkzeugdaten sind gespeichert und jederzeit abrufbar. Eine Fernwartung ist integriert.
Doch die âHardwareâ der FormMaster kann ebenfalls ĂŒberzeugen: SĂ€mtliche Modelle weisen nĂ€mlich einen extrem steifen Pressenrahmen sowie eine exakte und weitgehend unempfindliche StöĂelfĂŒhrung auf. âDas garantiert nicht nur eine hohe TeilequalitĂ€t, sondern auch eine lange Lebensdauer der Werkzeugeâ, fasst Andreas Kress zusammen.
Ăber den Schuler Konzern â www.schulergroup.com
Als Technologie- und WeltmarktfĂŒhrer in der Umformtechnik liefert Schuler Maschinen, Anlagen, Werkzeuge, Verfahrens-Know-how und Dienstleistungen fĂŒr die gesamte metallverarbeitende Industrie. Zu den Kunden gehören Automobilhersteller und -zulieferer sowie Unternehmen aus der Schmiede-, HausgerĂ€te-, Verpackungs-, Energie- und Elektroindustrie. AuĂerdem ist Schuler fĂŒhrend auf dem Gebiet der MĂŒnztechnik und realisiert Systemlösungen in der Luft-, Raumfahrt- und Eisenbahnindustrie. Weltweit ist das Unternehmen mit rund 5.200 Mitarbeitern mit eigenen Standorten und Vertretungen in 40 LĂ€ndern prĂ€sent. Im GeschĂ€ftsjahr 2010/11 (30.09.) erzielte Schuler einen Umsatz von 958,5 Millionen Euro bei einer Ebitda-Marge von 8,8 Prozent. Der Schuler Konzern geht auf eine 1839 von Louis Schuler gegrĂŒndete Schlosserei im schwĂ€bischen Göppingen zurĂŒck. Seit 1852 werden Blechbearbeitungsmaschinen hergestellt.
Simon Scherrenbacher
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