(ots) - Schauspielerin Natalia Wörner hat als
Botschafterin der Kindernothilfe Hilfsprojekte in Kenia besucht. Auf
dem Programm standen u. a. ein Projekt für Straßenkinder und eine
Selbsthilfegruppe in den Slums von Nairobi. "Diese Reise hat mein
Bild von Kenia völlig verändert und mir wieder einmal klar gemacht,
was wirklich wichtig ist im Leben: Kinder, die gesund aufwachsen
können. Ich habe Mädchen und Frauen kennengelernt, die für ihre
Rechte eintreten und es gemeinsam schaffen, das Leben ganzer
Gemeinden Schritt für Schritt zu verändern, und zwar aus eigener
Kraft. Das alles ist unglaublich beeindruckend", so Natalia Wörner.
Straßenkinder reintegrieren
Mehr als 700.000 Kinder zwischen sechs und 17 Jahren leben in
Kenia auf der Straße. Die Gründe dafür sind vielfältig: Armut, eine
steigende Aids-Rate und Gewalt in den Familien treiben immer mehr
Mädchen und Jungen auf die Straße. Dort leben sie in dunklen Winkeln
und auf Müllhalden, viele werden drogenabhängig. Die Mädchen werden
schon früh zur Prostitution gezwungen. Gewalt ist allgegenwärtig:
Allein im vergangenen Jahr wurden in Mathare, dem drittgrößten Slum
Nairobis, 117 Kinder erschossen.
Die Kindernothilfe unterstützt in Mathare gemeinsam mit einem
lokalen Partner insgesamt 850 Kinder und Jugendliche in einem Projekt
für Straßenkinder. Unter dem Motto "retten, rehabilitieren und
reintegrieren" finden die Mädchen und Jungen hier Schutz,
medizinische Versorgung, Essen, eine Ausbildung und häufig auch den
Weg zurück in die Familie. Die Arbeit des Projekts zielt in erster
Linie darauf ab, Kinder und ihre Eltern präventiv zu fördern, damit
Kinder und Jugendliche erst gar nicht auf der Straße landen. Natalia
Wörner besuchte einige Mädchen und Jungen in ihrem Zuhause und sagt:
"Die Kinder sind der Schlüssel zu den Eltern und den jüngeren
Geschwistern. Wenn sie gestärkt werden, ändert sich auch das Leben
der gesamten Familie und der Gemeinschaft, in der sie leben."
Selbsthilfegruppen sind der Motor
Mit Frauen-Selbsthilfegruppen in den ärmsten Regionen der Welt
setzt die Kindernothilfe schon seit Jahren auf ein erfolgreiches
Konzept - und so auch in Kenia: Frauen bündeln ihre Kräfte, tauschen
sich aus, sparen gemeinsam und organisieren sich bis in die höchste
politische Ebene hinein. Die Kindernothilfe gibt gemeinsam mit dem
lokalen Partner den Impuls für diese Gruppen und leistet eine
Anschubfinanzierung, wo es nötig ist. Natalia Wörner nahm an einem
Treffen der Selbsthilfegruppe im Slum von Majengo teil. "Ich habe
wirklich selten Frauen mit so viel Feuer im Hintern erlebt", schwärmt
Wörner. Und die Erfolge der Gruppe sprechen für sich: Fast jede Frau
hat durch gegenseitige Unterstützung vom Erdnussverkauf bis zur
Friseurin ein kleines Geschäft aufbauen können und erzielt dadurch
ein geregeltes Einkommen. Davon zahlen sie etwa Schulbücher und
-kleidung für ihre Kinder. Der neuste Erfolg: eine
Krankenversicherung für die ganze Familie. "Wenn ich hier leben
würde", so Wörner, "wäre ich auch gerne ein Teil dieser Gruppe. Es
sind die Frauen, die Afrikas Zukunft maßgeblich gestalten."
Natalia Wörner ist seit 2006 Botschafterin der Kindernothilfe. Sie
reiste bereits nach Thailand und Russland, um Projekte des Hilfswerks
zu besuchen. In Deutschland ruft sie für die Arbeit der
Kindernothilfe zu Spenden auf und setzt sich für die Rechte der
Kinder ein.
Fotos: http://www.kindernothilfe.de
Pressekontakt:
Angelika Böhling
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