(ots) - Bankkunden im Lebensalter ab 50 Jahren aufwärts
haben sehr konkrete Wünsche an ihre Banken. Die PSD Bank Rhein-Ruhr
hat gemeinsam mit der GGT Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik
eine bundesweite Befragung unter 600 Menschen aus der "Generation
50plus" zu den Themen "Bank- und Finanzierungsprodukte" durchgeführt.
Die befragte Gruppe bestand zu jeweils ca. 50 % aus 50- bis
65-Jährigen und Kunden im Alter von mehr als 65 Jahren. Nach der
Umfrage sehen Menschen über 50 zu mehr als 50 Prozent die selbst
genutzte Immobilie als wichtiges Mittel zur Altersvorsorge. Auch der
Substanzerhalt der Immobilie spielt eine wesentliche Rolle: Für
Sanierungen und Renovierungen werden höhere Summen investiert,
insbesondere für Umbauten im Bad, aber auch für energetische
Sanierungen.
Geld zusammenhalten
Bei der weiteren Altersvorsorge setzt die "Generation 50plus" vor
allem auf die Klassiker Lebens- und Rentenversicherungen.
Das Geld zusammenhalten, Geld erst ausgeben wenn man es hat - das
solide Ausgabeverhalten älterer Bankkunden ist offensichtlich. Die
"Generation 50plus" erwirbt die Immobilie erst dann, wenn auch das
Geld vorhanden ist, auf die Finanzierung durch
Baufinanzierungsdarlehen wird weitestgehend verzichtet, öffentliche
Mittel werden so gut wie nie in Anspruch genommen. Dennoch: Fast die
Hälfte der "Jungen Alten" (50-65) und ein Drittel der Altersklasse ab
65 Jahren haben Bausparverträge.
Mehr Geld fürs Auto
Erstaunlich: In der Altersgruppe 50 bis 65 Jahre wird teilweise
erheblich mehr Geld für den Autokauf (durchschnittlich 24.000 EUR)
als für eine Badsanierung ausgegeben (durchschnittlich 10.000 EUR).
Dieses Verhältnis zeigt sich auch bei der älteren Gruppe, allerdings
bei etwas niedrigeren Durchschnittsbeträgen: Autokauf
durchschnittlich 17.500 EUR, Badsanierung durchschnittlich 7.000 EUR.
Bei Geldanlagen steht die Sicherheit an erster Stelle. Sowohl bei
den "Jungen Alten" als auch bei den "Alten Alten" ist dies ein
vorrangiges Kriterium, mit Abstand folgt der Wunsch nach flexiblen
Laufzeiten und kurzen Kündigungsfristen. Das "Wunschprodukt" besteht
zu rund 60 Prozent aus Sicherheit, zu 20 Prozent aus Flexibilität und
zu 20 Prozent aus hohen Zinsen.
Online Banking schwächelt
Das Online Banking hat bei der "Generation 50plus" noch nicht das
Vertrauen, das diese Art des Bankings bei jüngeren Bankkunden
genießt. Zwar nutzen immerhin 50 Prozent der "Jungen Alten" bis 65
das Internet Banking, doch bei der älteren Gruppe fällt die Zahl
stark ab.
Die Generation "50plus" hat konkrete Forderungen: Finanzprodukte
sollen durchschaubar sein und flexibel reagieren - auch auf
Zinsänderungen, und zwar in beide Richtungen: Zinsen für die
Geldanlage sollten sich genauso schnell dem Markt anpassen, wie
Zinsen für Finanzierungen oder Dispo-Kredite. Unter Flexibilität
verstehen ältere Bankkunden auch kurze Laufzeiten und schnelle
Verfügbarkeiten. Das ideale Bankprodukt aus Sicht der "Generation
50plus" ist ganz klar ein "Produkt ohne Fußnoten".
Kurz-Interview mit August-Wilhelm Albert, Vorstandsmitglied der
PSD Bank Rhein-Ruhr eG
Wie bewerten Sie aus Sicht Ihrer Bank die Ergebnisse? Die Umfrage
bestätigt eindrucksvoll unseren Weg der Produktangebote ohne
Fußnoten. Wir erkennen aber auch, dass gerade ältere Bankkunden an
der einen oder anderen Stelle Vorbehalte gegen Online Banking haben.
Hier besteht Aufklärungsbedarf.
Wird es nun bald neue Finanzierungs- oder Anlageprodukte der PSD
Bank speziell für die "Generation 50plus" geben?
Wir glauben, dass sämtliche von uns vertriebene Produkte
grundsätzlich den Bedürfnissen aller Kunden entsprechen müssen. Zudem
müssen sie stets einfach und für den Käufer verständlich sein. Ein
Füllhorn neuer Produkte wird es nicht geben, aber wir werden intensiv
prüfen, ob wir punktuell nachsteuern können.
In den Freitextantworten der Befragung wurde häufig das Thema
"Altersdiskriminierung durch Banken" angesprochen, also die Tatsache,
dass Menschen ab 60 Jahren keine Kredite mehr bekommen. Ist das ein
Thema für Sie?
Dies ist für uns kein Thema, da wir keine derart restriktiven
Handhabungen verfolgen. Jede Kreditaufnahme sollte jedoch
grundsätzlich gut überlegt und mit einem unserer Berater
durchgerechnet werden. Während bei einer 1%-igen Tilgung bei
Baufinanzierungen vor einigen Jahren noch eine Gesamtlaufzeit von 30
Jahren üblich war, sind es heute aufgrund der extrem niedrigen Zinsen
fast 50 Jahre. Deswegen empfehlen wir Tilgungsraten von 2-3% zu
wählen, unabhängig vom Einstiegsalter der Kunden.
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