PresseKat - Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Gabriels Euro-Plänen

Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Gabriels Euro-Plänen

ID: 695599

(ots) - Es ist dem SPD-Chef Sigmar Gabriel hoch
anzurechnen, dass er versucht, Euro und Demokratie zu "versöhnen".
Doch sein aktueller Vorschlag einer gemeinschaftlichen
Schuldenhaftung in Europa und deren Legitimierung durch eine
Volksabstimmung ist so weit weg von den Hoffnungen der Bevölkerung
wie Honolulu vom Mecklenburger Schaalsee.

Nicht allein weil Gabriel nicht mit dem Prinzip bricht, dass
Staaten für die Risiken der Banken haften. Die Mehrheit der Deutschen
denkt gar nicht daran, den Wohlstand ihres Landes für die fixe Idee
eines europäischen Superstaates einzutauschen. Dass 17Staaten
gemeinsam solider wirtschaften als jeder der 17Staaten allein -
davon kann selbst Gabriel nicht überzeugt sein. Schon in Deutschland
selbst ist der Länderfinanzausgleich umstrittener denn je, obwohl wir
mit Bundesrat und Bundesverfassungsgericht über koordinierende Organe
verfügen.

Aber in Europa? Solange es kein europäisches Staatsvolk gibt, das
gemeinsame politische Debatten führt, gemeinsame Parteien wählt und
durch einflussreiche Verfassungsorgane vertreten wird, kann es keine
Vergemeinschaftung der Schulden geben. Euro-Europa steht vor einer
schweren Zeit. Das "sanfte Monster", wie es Philosoph Hans Magnus
Enzensberger nannte, hat sich überdehnt. Es muss entscheiden, ob es
den Fliehkräften nachgibt, indem es sich verkleinert, oder als Ganzes
von ihnen zerrissen wird.



Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder(at)ostsee-zeitung.de




Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Lausitzer Rundschau: In der Zentrifuge 
 
Zur Debatte um die Zukunft Europas und Montis Vorstoß Mindener Tageblatt: Kommentar zur Euro-Debatte: /
Westerwelle hat Recht
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 07.08.2012 - 19:25 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 695599
Anzahl Zeichen: 1734

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Rostock



Kategorie:

Außenhandel



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Gabriels Euro-Plänen"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Ostsee-Zeitung (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Energiestreit mit Polen ...

Oberhalb der Tischkante wird gelächelt, unterhalb tritt man sich vors Schienbein. Zwischen Polen und Deutschland tobt gegenwärtig ein Streit um die jeweils nationale Gasversorgung, den die Diplomaten nur mit Mühe unter der Decke halten können. ...

Alle Meldungen von Ostsee-Zeitung