Von Eichenstabdübeln, Lehmwickeln und Fachwerk-Gefachen

Die witterungsgeschützte fachgerechte Restaurierung historischer Gebäude führt JaKo Baudenkmalpflege GmbH nach strengen Qualitätsmaßstäben und mit traditioneller Handwerkskunst durch

(firmenpresse) - Rot an der Rot, 09.08.2012 - Im Frühsommer 2012 wurde der abgetragene und im Freilichtmuseum Beuren zwischengelagerte über 200 Jahre alte Fachwerk-Bauernhof in die temperierte Werkshalle von JaKo Baudenkmalpflege gebracht. Jetzt beginnt die Restaurierungsphase mit einer gründlichen Prüfung und Ausbesserung des historischen Baumaterials.
Das ursprüngliche Gebäude mit einer Grundfläche von 216 Quadratmetern hat eine Firsthöhe von etwa 15 Metern. Die einzelnen Gebäudeteile werden entsprechend der Katalogisierung einer Qualitätsprüfung durch die Ingenieure, Restauratoren und Zimmerer von JaKo unterzogen. Ein auf dem Hallenboden aufgezeichneter Gebäudegrundriss unterstützt die Arbeiten beim Wiederaufbau aller Wand- und Deckenteile des Gebäudes in seinen ursprünglichen Zustand. Nach Abschluss der Restaurierungs- und Modernisierungsarbeiten wird das gesamte Gebäude wieder behutsam in transportfähige Teile zerlegt und an seinen neuen Bestimmungsort gebracht.

Aktuell durchgeführte Maßnahmen am Gebäude:

Erdgeschoss
Das massiv gemauerte Erdgeschoss beherbergte einst die Wirtschaftsräume dieses Doppelwohnhauses. Im Rahmen des Restaurierungsprozesses wird das Erdgeschoss in der JaKo Restaurierungshalle neu gemauert und alte Elemente wie zum Beispiel Tür- und Fensteröffnungen aus Sandsteinen in die Wandelemente neu eingemauert. Auch hier wird bereits darauf geachtet, dass für die spätere Ganzteil-Translozierung die einzelnen Wandelemente eine Größe von etwa drei bis vier Metern haben, um transportierbare Elemente zu erhalten. Die Erstellung der Wandelemente erfolgt nach Bild- und Planvorlagen. Maurer und Restauratoren arbeiten an diesem Bereich Hand in Hand.

Gebäudedecke
Auf den aufgezeichneten Gebäudegrundriss wird die Deckenbalkenlage des Dachgeschosses aufgelegt. Die Schadensuntersuchung der Deckenhölzer erfolgt durch eine ausführliche Sichtkontrolle und Widerstandsbohrungen. Fäulnis oder tierischer Befall sind vielfach Gründe für eine Beschädigung des Materials. Schadhafte Hölzer werden entsprechend gekennzeichnet. Nach der genauen Schadensaufnahme wird mit der eigentlichen Restaurierung der Hölzer begonnen. Schadhafte Elemente werden entfernt. Hierbei wird besonders darauf geachtet, so viel Original-Material wie möglich zu erhalten. Die Balkenoberfläche ausgetauschter Decken- und Stichbalken wird von drei Seiten bebeilt, damit das neu eingesetzte Holz dem historischen Charakter des Altmaterials ähnelt. Mittels reiner Holzblattverbindungen und Eichenstabdübeln werden die Hölzer restauriert. Hierbei muss mit größter Sorgfalt vorgegangen werden, damit die Lehmwickel in den Deckenfüllungen und die Putzdecke nicht beschädigt werden.

Fachwerkhölzer und Giebelwände
Auch die Fachwerkwände werden nach und nach in der Restaurierungshalle aufgestellt. Das Fachwerk dieses alten Bauernhofs ist mit Feldsteinen und Kalkputz ausgeputzt. Bei der Schadenskontrolle zeigt sich, dass eine Giebelseite durch Witterungseinflüsse stark beschädigt wurde. Zur Restaurierung der Fachwerkhölzer müssen Gefache entnommen werden. Das gesamte Wandrähmholz sowie das Schwellenholz der zweiten Giebelseite müssen komplett ausgetauscht werden, da es durch Fäulnis und tierischen Befall starke Beschädigungen zeigt. Statt eines kompletten Austausches eines Holzes erfolgt an anderer Stelle teilweise nur eine Schadstellensanierung. Hierbei wird beispielsweise nur eine kleine Fäulnisstelle restauriert, der gesamte Altbestand bleibt aber erhalten. Alle Elemente, die nicht befallen sind, werden gesäubert und wieder in den Bestand eingearbeitet.

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Bereitgestellt von Benutzer: konzept-g
Datum: 09.08.2012 - 13:10 Uhr
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Ansprechpartner: Susanne Brock
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Telefon: + 49 – (0)89 322088-11

Kategorie:

Bau & Immobilien

Meldungsart: Erfolgsprojekt
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 09.08.2012

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